Die weltweite Nachfrage nach Gold hat im vergangenen Jahr abgenommen, und Indien hat China vom ersten Platz der Nachfragenationen verdrängt. Eine Erklärung für diese Entwicklungen sei aber vor allem das "außergewöhnliche Jahr 2013", erklärte am Donnerstag der Weltgoldrat in London, eine Organisation der großen Goldproduzenten.

Die Nachfrage nach Schmuck, Münzen und Barren aus Gold gab im vergangenen Jahr um vier Prozent nach, auf rund 3.900 Tonnen.

Vor allem sei weniger Goldschmuck gekauft worden, erklärte der Weltgoldrat. Die Nachfrage fiel um zehn Prozent auf rund 2.100 Tonnen, in China sogar um ein Drittel auf 814 Tonnen. Die Käufer dort hatten sich offensichtlich schon 2013 eingedeckt, als die Preise um 30 Prozent zurückgegangen waren. Die Nachfrage war 2013 um 50 Prozent nach oben geschnellt.

"Die Reaktion 2013 in China war phänomenal, und die Händler dort haben uns gesagt, dass das ein Ereignis war, das nur einmal in einer Generation stattfindet", erklärte der Chefanalyst des Goldrates, Alistair Hewitt.

In Indien dagegen stieg die Nachfrage auch 2014, und zwar um acht Prozent auf 662 Tonnen. Auch die Nachfrage von Institutionen wie Zentralbanken sei im vergangenen Jahr stark gewachsen, erklärte der Weltgoldrat. Mit 447 Tonnen habe sie fast den höchsten Wert seit 50 Jahren erreicht. "In Zeiten schwankender Konjunktur wenden sich die Notenbanken dem Gold zu", erklärte Hewitt.