Neue Geschäfte und der Ausbau des Onlineverkaufs haben bei Europas zweitgrößter Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) im vergangenen Jahr das Wachstum angekurbelt. Im vierten Quartal, von September bis November, legte der schwedische Konzern noch einmal einen 12-prozentigen Gewinnsprung auf 667 Millionen Euro hin. Auch in Österreich wuchs H&M.

"2014 war ein sehr gutes Jahr für H&M", sagte Unternehmenschef Karl-Johan Persson laut Mitteilung am Mittwoch. Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzte der Moderiese 16,3 Milliarden Euro um, nach 13,85 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Jahresgewinn erhöhte sich um 17 Prozent auf knapp 2,15 Milliarden Euro.

379 neue Geschäfte seien im Jahr 2014 eröffnet worden, erklärte Persson. In Österreich hat H&M im April seine 70. Filiale in Tulln eröffnet, zusätzlich gibt es hierzulande drei COS-Stores. Der Österreich-Umsatz legte um zwei Prozent auf 560 Millionen Euro. Im vierten Quartal wird für Österreich ein Umsatz von knapp 150 Millionen Euro ausgewiesen, drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Mehr Konkurrenz

Für H&M ist die Konkurrenz in den vergangenen Monaten größer geworden. Neben dem spanischen Rivalen Inditex, der mit den Marken Zara, Bershka sowie Pull&Bear um eine ähnliche Zielgruppe buhlt, oder dem britischen Onlinehändler Asos, heizt jetzt die irische Billigkette Primark den Kampf um günstige Mode neu an, auch in Österreich.

H&M reagiert darauf mit neuen Konzepten und Kollektionen. Im laufenden Jahr will der Konzern mit eigenen Schönheitsprodukten in den Kosmetikmarkt einsteigen. Persson kündigte für Herbst 2015 eine neue Sparte namens "H&M Beauty" in etwa 900 Filialen in 40 Ländern sowie online an. Ihre Internetmärkte und die Einrichtungssparte "H&M Home" wollen die Schweden ebenfalls weiter ausbauen. 2014 hatte das Unternehmen ein neues Segment "H&M Sport" eingeführt und mehr Schuhe in sein Sortiment aufgenommen.

Expansion nach Indien

Auch die Expansion geht weiter. 2015 will der Konzern unter anderem in Südafrika und Indien Fuß fassen. Aber auch auf bestehenden Märkten - vor allem in China und den USA - will sich der Moderiese weiter ausbreiten.

Im laufenden Jahr werde der starke Dollar voraussichtlich die Kosten erhöhen, kündigte der Konzern an. H&M kauft die meisten Kleidungsstücke in Asien gegen Dollar ein.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 (30. November) betrieb H&M 3.511 Filialen in 55 Ländern. Zu H&M gehören auch die Marken COS, Monki, Weekday, Cheap Monday und & Other Stories.

Börsianer hatten für das abgelaufene Quartal einen noch höheren Gewinn erwartet; die Expansion stellte sich als kostspielig heraus. H&M-Aktien büßten rund zwei Prozent ein.