In der Schweiz bereiten die Tourismusorte Maßnahmen vor, um die Folgen des starken Franken zu mildern. Sie reichen von Mehrwert-Angeboten bis hin zu fixen Wechselkursen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur sda ergab. Vieles ist erst in Vorbereitung, so auch bereits Maßnahmen für die Sommersaison.

Arosa Lenzerheide GR und Saas-Fee VS lancieren beispielsweise gemeinsam und kantonsübergreifend die Website www.wir-bieten-mehrwert.ch. Ziel ist es, dort die teilweise versteckten und unbekannten Mehrwerte der Destinationen übersichtlich und kompakt aufzuzeigen.

Öffentlicher Verkehr

Dazu gehören etwa der kostenlose Ortsbus, die Integration des öffentlichen Verkehrs ins Skiticket, die geführte Schneeschuhtour mit dem Hoteldirektor oder die warme Ovomaltine, serviert vom Bergbahndirektor, wie Bruno Fläcklin, Tourimusdirektor in Lenzerheide GR in einer Mitteilung vom Montag zitiert wird.

Graubünden Ferien sammelt derzeit bestehende und spezielle Angebote und Maßnahmen vor dem Hintergrund der Frankenstärke. Sie sollen dann raschestmöglich auf den Kommunikationskanälen bekannt gemacht werden. Über den Inhalt werde aber erst informiert, wenn die Maßnahmen spruchreif seien. Und dies sei derzeit noch nicht der Fall.

"Wir streben aber wirkungsvolle Maßnahmen an. Es herrscht bei uns im Moment sicher nicht 'courrent normal'", sagte Gieri Spescha, Mediensprecher von Graubünden Ferien.

Fixer Wechselkurs

Die Wintersportregion Scuol, Samnaun und Val Müstair stehe vor besonderen Herausforderungen, weil das 238 Pistenkilometer große Skigebiet grenzüberschreitend sei und etwa die Hälfte der Gäste aus dem Euroraum stammen, sagte Niculin Meyer, Mediensprecher der Ferienregion. "Da kann man also buchstäblich auf der Währungsgrenze herumkurven", sagte er.

In Samnaun würden viele Leistungsträger wie etwa Hotels oder Geschäfte einen Vorzugskurs von 1,10 Euro pro Franken anbieten. Einige würden dazu noch einen Pauschalrabatt von zehn Prozent gewähren. Im Endeffekt zahle also beispielsweise ein deutscher Gast etwa den gleichen Preis wie vor dem 15. Jänner.

Bei den Bergbahnen sei der Skipass ein Riesentrumpf, weil dessen Preis jeweils vor der Saison in Euro festgelegt werde. Für die Schweizer Touristen sei der Skipass für 45 Euro damit deutlich günstiger geworden.

In der Jungfrauregion, zu der seit Anfang Jahr auch das Haslital gehört, werden Maßnahmen vorbereitet. Aber es sei noch zu früh, konkrete Angaben zu machen, sagte Christine Flück, Sprecherin der Ferienregion. Abbuchungen habe es bisher keine gegeben. Und es würden auch weiterhin Ferien gebucht von Gästen aus dem Euroraum.

Es gebe insgesamt nur sehr wenige einzelne Maßnahmen, die für die Wintersaison getroffen wurden", hieß es bei Valais Wallis Promotion. Einzig zwei Stationen hätten direkt auf die Frankenstärke reagiert.

So hat Grächen den Wechselkurs zum Euro fix auf 1,35 Franken festgelegt. Eine Maßnahme, die bereits in der Vergangenheit erfolgreich war. Im grenzüberschreitenden Skigebiet Les Portes-du-Soleil wurden die Preise um 15 Prozent gesenkt, um mit den benachbarten französischen Stationen konkurrenzfähig zu bleiben.

Mehr Werbebudget

Aber vor allem würden Maßnahmen im Hinblick auf die Sommersaison diskutiert, hieß es weiter bei Valais Wallis Promotion. Der Direktor der Ferienregion St. Bernhard beispielsweise, Gaeton Tornay, will sich bereits auf die kommende Sommersaison vorbereiten, die 65 Prozent der Hotelübernachtungen ausmacht. Deshalb soll auch das Werbebudget für die Schweiz angehoben werden, um vermehrt einheimische Gäste anzulocken.

Auch der Direktor der Wintersportregion Villars-Gryon und Les Diablerets, Laurent Michaud, ist überzeugt, dass im Hinblick auf die Sommersaison noch Maßnahmen getroffen werden. Es gehe vor allem darum, die Kommunikation in Frankreich, Belgien, Holland und der Schweiz zu verstärken. Daneben will er bestehende Leistungen wie etwa das kostenlose Skifahren für Kinder bis neun Jahre propagieren.

Der Schweizer Tourismus-Verband hat Ende vergangener Woche bekannt gegeben, dass in den nächsten Wochen im engen Austausch mit der Branche ein Maßnahmenpaket erarbeitet wird. Dieses werde Ende Februar bekannt gegeben, hieß es.