Der Rubel-Verfall hat Russlands Banken unter massiven Druck gebracht. Zugesetzt hat die Entwicklung auch der börsennotierten Raiffeisen Bank International (RBI) und ihrer Tochter in Russland. Es droht eine Firmenwertabschreibung auf die russische Beteiligung. Darauf hat die Bank am Montag die Märkte eingestimmt.

Wegen des Rubel-Absturzes und schlechterer Wachstumsaussichten für Russland musste die Geschäftsplanung für Russland überarbeitet werden. Das könnte die künftigen Ergebnisse der Russland-Tochter belasten, allenfalls auch eine "Anpassung des Firmenwerts der russischen Einheit" erforderlich machen, schrieb die RBI in einer Mitteilung.

Wertverlust 2014

Ob und in welchem Ausmaß eine Abschreibung erfolgt, wurde noch nicht bekanntgegeben. Der Firmenwert der russischen Tochter ist wegen des Rubelkursverfalls allein zwischen Juni und Ende Dezember 2014 von umgerechnet 237 Millionen auf 148 Millionen Euro zurückgegangen - noch ohne Firmenwertabschreibung.

Die Firmenwerte in Russland waren beim Kauf der Impexbank im Jahr 2006 entstanden. Der aktuelle alljährliche Impairment-Test (Werthaltigkeitstest) für 2014 war eigentlich schon abgeschlossen, als wegen der Kursentwicklung die Planungen für das Russlandgeschäft noch einmal durchgegangen werden mussten. Der Impairment-Test musste "noch einmal aufgemacht werden".

Im Nettogewinn der RBI würde sich eine derartige Abschreibung niederschlagen, nicht aber im regulatorischen Kapital, heißt es aus der Bank. Auch wenn die Abschlussprüfung der russischen Tochter für 2014 noch nicht final sei, werde der Gewinn der Russlandsparte "deutlich über 300 Millionen Euro liegen".