Die VW-Tochter Audi will ihre Investitionen in den kommenden fünf Jahren deutlich ausbauen. Bis 2019 seien Ausgaben von 24 Milliarden Euro vorgesehen, zwei Milliarden mehr als im vorherigen Planungszeitraum von 2014 bis 2018, teilte das Unternehmen am Wochenende mit.

Damit liegt Audi innerhalb des Mehrmarken-Konzerns Volkswagen beim Investitionstempo vorne: Der größte europäische Autobauer hat sich für die fünf Jahre bis 2019 eine Ausgabensteigerung um 1,4 Milliarden auf 85,6 Milliarden Euro vorgenommen. Ein Schwerpunkt bei Audi sollen neue Elektro-Modelle sein, mit denen das bayerische Traditionsunternehmen dem US-Branchenneuling Tesla Konkurrenz machen will.

"Auf die deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm entfällt mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen", teilte Audi mit. Mehr als eine Milliarde Euro will der weltweit zweitgrößte Premiumhersteller in neue Werke in Mexiko und Brasilien stecken. Die Mitarbeiterzahl soll weiter steigen, allein in Mexiko soll es im kommenden Jahr 850 Neueinstellungen geben.

Die Modellpalette will Audi bis 2020 auf 60 von derzeit 50 erweitern. "Wir werden in den nächsten fünf Jahren 70 Prozent aller Investitionen für neue Modelle und innovative Technologien aufwenden", sagte Finanzchef Axel Strotbek. Sparsame Benzin- und Dieselmodelle und neue Hybrid-Autos mit kombiniertem Verbrennungs- und Elektroantrieb sollen helfen, die strengen Abgasvorschriften in vielen Märkten zu erfüllen.

Daneben setzt Audi-Chef Rupert Stadler auch auf Elektroautos: "Bis 2018 wollen wir zwei rein elektrisch angetriebene Serienautos auf den Markt bringen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe). Geplant seien ein Sportwagen und ein sportlicher Geländewagen, der eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben solle. Audi bemüht sich ebenso wie seine deutschen Oberklasse-Konkurrenten BMW und Mercedes, dem US-Pionier Tesla im oberen Marktsegment eigene Elektromodelle entgegenzusetzen. Bisher hat hier nur Tesla mit seinem Modell S nennenswerte Stückzahlen erreicht.