Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt Negativzinsen ein. Sie wird Guthaben auf ihren Girokonten, also die Guthaben der Banken bei der SNB, mit einem Zins in Höhe von 0,25 Prozent belasten. Damit strebt sie an, dass ihr Leitzins in den negativen Bereich fällt, wie die SNB am Donnerstag mitteilte.

Die Nationalbank bekräftigt den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro und will ihn weiterhin "mit aller Konsequenz durchsetzen". Mit dem Mindestkurs solle eine unerwünschte Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen durch eine Aufwertung des Frankens verhindert werden, heißt es in der Mitteilung.

"In den letzten Tagen haben verschiedene Faktoren zu einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagen geführt. Die Einführung von Negativzinsen macht das Halten von Frankenanlagen weniger attraktiv und unterstützt damit den Mindestkurs. Die Nationalbank ist bereit, wenn nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen und weitere Maßnahmen zu ergreifen", so die SNB.

Der drohende Kollaps der russischen Wirtschaft, der Ölpreisverfall und die unsichere politische Lage in Griechenland zwingen die Schweizer Währungshüter zum Handeln. Weil verunsicherte Anleger ihr Geld massenhaft in den "sichern Hafen" Franken tragen und die von der Schweizer Nationalbank festgelegte Euro-Kursuntergrenze von 1,20 Franken unter Druck kam, führt die Notenbank Negativzinsen ein.