Wenig prunkvoll ist die Halbzeitbilanz für das heurige Weihnachtsgeschäft: Nach Berechnungen der Wirtschaftskammer sind die Umsätze bis zum dritten Advent-Einkaufssamstag um 1,5 Prozent unter jenen des Vorjahres geblieben. Der stationäre Handel verzeichnete sogar ein Minus von zwei Prozent. Die Online-Verkäufe liegen um neun Prozent über jenen des Vorjahres, hat die KMU Forschung Austria erhoben.

Noch sorgen die Zahlen nicht für allzu große Unruhe bei den Handelsexperten in der Wirtschaftskammer. "Wir glauben, das noch mehr als wettmachen zu können, weil es heuer einen Verkaufstag mehr gibt und viele Gutscheine verkauft werden, die aber erst beim Einlösen umsatzrelevant werden", sagt Jutta Pemsel, stellvertretende Obfrau der Sparte Handel in der Standesvertretung. "Das Spiel wird in den nächsten Tagen entschieden, und zwar immer noch im stationären Handel, nicht im Online-Handel."

Die Umfragen und Umsatzerhebungen der Kammer haben allerdings einen blinden Fleck: So werden zwar Daten von österreichischen Online-Händlern erhoben, der Onlinegigant Amazon ist aber nicht dabei, weil er in Deutschland sitzt. In der Kammer ist man davon überzeugt, dass noch 95 Prozent des Weihnachtsgeschäfts klassisch im stationären Handel erledigt wird. KMU-Chef Ernst Gittenberger erwartet einen Weihnachtsumsatz von rund 1,59 Milliarden Euro.

Wirklich gut dürfte es derzeit aber nur für die Anbieter von Kosmetika, Parfums und sonstigen Schönheitsartikeln laufen. Die Parfumerieumsätze liegen im Plus, sonst verzeichnen alle Branchen Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahr.