Die Synergien wären beträchtlich, doch Kärntens größte Stromversorger, die Kelag und die Energie Klagenfurt (EKG) der Stadtwerke, denken vorerst nicht mehr an eine Kärntner Stromlösung mit Kapitalverschränkung. "Das hat keine Eile. Um die Wärmeversorgung Klagenfurts durch Biomasse zu finanzieren, brauchen wir die Kelag nicht", sagen Stadtwerke-Vorstand Romed Karré und sein neuer Vorstandskollege Christian Peham. Als das Projekt Gasdampfkraftwerk platzte und sich der Verbund aus der EKG zurückzog, war schon verhandelt worden, ob die Kelag die 49 Prozent Verbund-Anteile an der EKG übernimmt. Doch die Stadtwerke stemmten den Rückkauf selbst - mit 40 Millionen Euro Eigenkapital von jenen 130 Millionen, die der Verbund einst zahlte sowie mit 25 Millionen Euro Kredit der BKS Bank. Die Stadtwerke, vor Jahren noch konkursnahe, fühlen sich erstarkt. Mit der Kelag will man jetzt höchstens eine gemeinsame Netz-Gesellschaft gründen.

Eine Netz-Gesellschaft

Doch selbst Kelag- und Stadtnetz sind weit voneinander entfernt. "Wir sind in Gesprächen darüber, doch Voraussetzungen sind eine gemeinsame Strategie, eine betriebwirtschaftlich darstellbare Win-win-Situation und dass Klagenfurt das will", betont Kelag-Vorstand Hermann Egger. Zwischen der soliden Profitabilität der Kelag und jener der Stadtwerke klafft eine riesige Lücke. Andererseits ist das enge Stadtnetz günstig, das in alle Täler weitverzweigte der Kelag teuer.