Nur wer sich durch Individuelles abhebt, hat Erfolg: Die 740 Tischlereibetriebe in Kärnten müssen, um sich im Wettbewerb gegen die MöbelRiesen noch behaupten zu können, Nischenprodukte finden, sagt Siegfried Egger, Innungsmeister der Kärntner Tischler. Und dabei spielen insbesondere Produkte eine Rolle, die aus Hölzern gefertigt werden, die in Kärnten als Rohstoff vorkommen, wie Lärche und Zirbe. Designerprodukte laute hier das Erfolgsrezept, so Egger.

Projekt "Gesundes Sitzen"

Der Innungsmeister selbst hat mit seiner in Kolbnitz in Oberkärnten angesiedelten Tischlerei gerade viel Kreativität bewiesen und ein Patent angemeldet: "Gesundes Sitzen" nennt sich das neue Projekt. In Kooperation mit einem Orthopäden werden Sessel sozusagen auf die Wirbelsäule geschneidert. Die Fachhochschule Villach teste, so Egger, gerade Systeme für die Wirbelsäulen-Messung.

Was den Tischlern zum Teil fehlt, ist der Nachwuchs. Mehr als 300 Lehrlinge werden jährlich in Kärnten ausgebildet. "Es könnten aber noch mehr sein", so Egger. Vor allem technische Fertigkeiten seien immer gefragter. Deshalb gibt es jetzt auch den Lehrberuf Tischlereitechniker.

91 Euro pro Monat geben die Österreicher für Wohnungseinrichtung aus, die Kärntner nehmen laut Statistik Austria 7,3 Prozent der monatlichen Ausgaben dafür in die Hand. Der Trend gehe zu Individualität und hier könnten die Tischler punkten, so Egger.