Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat bisher keinen strategischen Investor für die etwa 930 Filialen gefunden, berichtet das "manager magazin" online unter Berufung auf mit dem Verfahren vertraute Personen. Laut Österreich-Firmenanwalt Klaus-Ferdinand Lughofer hat Geiwitz bis Ende vergangener Woche Sondierungsgespräche mit Interessenten geführt. Vor diesem Hintergrund könne er sich die Meldung nicht erklären, sagte er am Dienstag zur APA.

Laut "manager magazin" verbleibt als letzter Interessent ein Finanzinvestor, der allenfalls einen Teil der österreichischen Standorte übernehmen würde. Vergangene Woche bekundete der oberösterreichische Sanierer Anton Stumpf sein Interesse an der Drogeriekette. Auch die MTH-Gruppe des Industriellen Josef Taus hat ein Auge auf Schlecker geworfen. Lughofer zufolge gibt es abgesehen von den beiden noch andere Interessenten.

Die enge Koppelung von Österreich an Deutschland stellt Lughofer in Abrede. Beim Einkauf sei man schon längst selbstständig, die IT sei inzwischen ebenfalls ausgelagert. Die Warenversorgung wird in Österreich als sicher dargestellt, in vielen Filialen klaffen aber große Lücken in den Regalen. Lughofer räumt ein, dass ihm eine "dickere Kapitaldecke" lieber wäre. Wie berichtet schuldet die deutsche Konzernmutter sowie die Schlecker-Tochter "Ihr Platz" Schlecker-Österreich zumindest 169 Mio. Euro. Diese Zahl wurde in der Bilanz 2010 ausgewiesen und könnte inzwischen noch höher sein.

Gefährdet auch Spanien-Tochter

Gefährdet ist nicht nur Österreich, sondern auch die Spanien-Tochter, schreibt das "manager magazin". Der geplante Verkauf der gut 1.000 Schlecker-Filialen in Spanien verlaufe schleppend. Anfang Juni ist der US-Investor Oaktree als bisher wichtigster Interessent abgesprungen. Vor allem die wirtschaftlichen Probleme des Landes haben das Geschäft in Spanien zuletzt erheblich erschwert. Der Verkaufspreis von 100 Mio. Euro, den Geiwitz ursprünglich eingeplant hatte, dürfte kaum noch zu erzielen sein, heißt es in dem Bericht.