Schlecker-Österreich-Anwalt Klaus Ferdinand Lughofer rechnet "nicht mit einer Insolvenz in den nächsten Wochen". Die Abwicklung von Schlecker in Deutschland habe "keinen unmittelbaren Einfluss auf Schlecker-Österreich", sagte er am Freitagnachmittag zur APA. Entscheidend sei, wie "treu die Kunden in den kommenden Wochen" bleiben. Jede negative Berichterstattung schlage sich in einem Umsatzrückgang nieder.

Laut Lughofer gibt es "seit geraumer Zeit" Gespräche mit drei Investoren für die Schlecker-Tochter in Österreich. Darunter seien Finanzinvestoren und auch ein Interessent aus Österreich. Erst seit kurzem gebe es "intensive Gespräche". Eine Entscheidung erwarte er "in den nächsten Wochen".

Nachdem die deutsche Drogeriemarktkette Schlecker nun zerschlagen wird, muss die Österreich-Tochter um ihre Millionen-Forderungen gegenüber der Konzernmutter bangen. Schlecker-Österreich hat in seiner Bilanz 2010 Forderungen in Höhe von 169 Millionen Euro gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen. Der Großteil entfalle auf die insolvente Anton Schlecker e.K., nur ein geringer Anteil an die ebenfalls insolvente "Ihr Platz", erklärte der Firmenanwalt.

Zu Jahresbeginn habe Schlecker-Österreich noch eine "finanzielle Stütze" der Konzernmutter in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Einen kolportierten Verlust im laufenden Jahr von 25 Mio. Euro wies Lughofer entschieden zurück. Die Kapitaldecke sei aber "relativ dünn".