In die verhärteten Fronten um die umstrittene Talabfahrt durch das Naturschutzgebiet Kleinfragant für ein Hotelprojekt der Schultz-Gruppe kommt Bewegung - und die heißt Warten für das Mölltal. Das Land und die Investoren Heinz Schultz und Hans-Peter Haselsteiner haben sich darauf geeinigt, dass ein Bescheidverfahren bis zum Verwaltungsgerichtshof durchgeführt wird. "Wir wollen, dass beim Höchstgericht geklärt wird, wie man mit Naturschutzverordnungen verfährt, um Rechtssicherheit herzustellen", erklärte Kaiser der Kleinen Zeitung die Absprache. Schultz bestätigte die vereinbarte Vorgangsweise freudlos: "Das ist der Weg, der am längsten dauert. Pläne und Umsetzung müssen warten, unter Umständen Jahre." Am Hotelprojekt halte man dennoch weiter fest.

Laut Kaiser würden Schultz und Haselsteiner zunächst ein Projekt für die Seilbahn im Naturschutzgebiet Wurten West einbringen. Wie berichtet ist sie geplant, um vom Mölltaler Gletscher aus über die Saustellscharte die Kleinfragant zu erreichen. "Wenn es negativ beschieden wird, was absehbar ist, geht es zum Höchstgericht, das klären soll, ob man Verordnungen aufheben kann", so Kaiser.

Erst bei grünem Licht vom OGH für dieses Teilprojekt würde weitere Planung für die Abfahrt durch das Naturschutzgebiet Kleinfragant aufgenommen. "Die Vorbereitung für den ersten Projektantrag wird zwei, drei Monate dauern", erklärte Schultz. Bis der OGH entscheide warte jede weitere Planung. Ob man die Verfallfristen für die Förderungen - Ende 2015 - versäume, könne er nicht sagen.

Von den Parteien, die das Projekt mit Talabfahrt im Naturschutzgebiet befürworten, hagelte es Kritik. Ferdinand Hueter, Klubchef von Koalitionspartner ÖVP, warf Kaiser "Verzögerung der Entscheidung auf Jahre" vor. Er verstecke sich hinter Bürokratie. FPÖ-Landesrat Christian Ragger warf dem Landeshauptmann vor, das Projekt "zu Tode prüfen" zu wollen. Landesrat Gerhard Köfer (Team Stronach) sah "Fortsetzung des Nicht-Entscheiden-Wollens."