Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat am Mittwoch sein 25-köpfiges Aufgebot für die alpine Ski-WM bekannt gegeben. Das rot-weiß-rote Team für die Titelkämpfe in den USA setzt sich aus 15 Herren und 10 Damen zusammen und wird von den ÖSV-Stars Marcel Hirscher und Anna Fenninger angeführt. Die prominentesten WM-Zuschauer sind Klaus Kröll bzw. Andrea Fischbacher.

Dafür stehen etwas überraschend mit Michael Matt und Marco Schwarz gleich zwei junge Slalom-Fahrer im Aufgebot. Die WM in Vail/Beaver Creek wird am Montag eröffnet.

Schröcksnadel nicht beunruhigt

Dass die Herren und Damen zuletzt bei den Generalproben sieglos geblieben sind, bereitet Verbandsboss Peter Schröcksnadel kein Kopfzerbrechen: "Wenn wir bei den Rennen vor der WM nichts gewonnen haben, dann wurde es meistens eine gute WM."

Mit Kröll muss der Vierte der WM-Abfahrt 2013 zu Hause in der Steiermark bleiben. Schließlich haben die ÖSV-Herren mit Romed Baumann, Max Franz, Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer, Hannes Reichelt, Georg Streitberger und Otmar Striedinger ohnehin sieben Leute in den USA, die dann für die jeweils vier Startplätze in Super-G und Abfahrt infrage kommen.

"Wir haben wirklich genügend Speed-Leute bei der WM, Klaus hat seine Chancen leider nicht genützt", begründete Herren-Chefcoach Andreas Puelacher die Entscheidung. Kröll, der Abfahrts-Weltcup-Sieger 2012, hatte bereits in Kitzbühel selbstkritisch gemeint: "Wenn ich so fahre, hab' ich bei einer WM sowieso nichts verloren." Der 34-Jährige liegt aktuell im Abfahrts-Weltcup nur auf Rang 25, im Super-G hat er noch keinen einzigen Punkt erobert.

Matt junior oder Schwarz

Von den Slalom-Youngsters Michael Matt und Schwarz wird aber ebenfalls nur einer am 11. Februar in den Flieger steigen dürfen. Puelacher möchte vor der endgültigen Entscheidung die Trainings sowie die anstehenden Europacup-Rennen abwarten.

Neben den Fixstartern Hirscher, Mario Matt, Benjamin Raich und Reinfried Herbst wird dann entweder Schwarz oder Matt junior als fünfter ÖSV-Teilnehmer in den WM-Slalom gehen. Michael Matt hat in diesem Duell angesichts seiner Bestzeit im zweiten Wengen-Durchgang ein gewaltiges Ass im Ärmel.

Bernadette Schild nur "Notnagel"

Wie erwartet nicht ins Damen-Aufgebot geschafft hat es Fischbacher. Die Super-G-Olympiasiegerin 2010 fährt in diesem Winter sowohl in der Abfahrt (Rang 28 im Weltcup) als auch im Super G (Platz 35) ihrer Form hinterher. "Das Aufgebot war eigentlich relativ vorhersehbar", sagte Damen-Coach Jürgen Kriechbaum.

Für Bernadette Schild fand sich im Kader zwar ebenfalls ein Platz, die Salzburgerin wird aber lediglich im Fall einer verletzten Kollegin in die USA reisen und im Slalom an den Start gehen. "Für die Bernie tut es mir leid, aber sie hat es halt nicht in die Slalom-Grundaufstellung geschafft", meinte Kriechbaum.

Fenninger, Nicole Hosp, Elisabeth Görgl, Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser werden hingegen einmal mehr zu "Vielfahrerinnen" bei einem Großereignis avancieren. "Klarerweise wartet auf sie ein straffes Programm, aber der dadurch vorhandene Rennrhythmus kann ein entscheidender Vorteil sein", erklärte Kriechbaum.

Das Damen-Trio für den Teambewerb der WM steht mit Kirchgasser, Eva-Maria Brem und Carmen Thalmann bereits fest. Bei den Herren dürften Philipp Schörghofer und Hirscher fix dabei sein.

Das Aufgebot des ÖSV

Damen: Eva-Maria Brem, Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Cornelia Hütter, Michaela Kirchgasser, Bernadette Schild, Nicole Schmidhofer, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel.
Herren: Romed Baumann, Max Franz, Reinfried Herbst, Marcel Hirscher, Vincent Kriechmayr, Mario Matt, Michael Matt, Matthias Mayer, Christoph Nösig, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Philipp Schörghofer, Marco Schwarz, Georg Streitberger, Otmar Striedinger.