Letzten Sonntag sagte Anna Fenninger zum Streit mit dem ÖSV: "Ich denke, die einzige Lösung ist, dass wir alle
an einem Tisch sitzen und reden, so kommen die Leute zusammen." Und: "Es wird im Hintergrund schon sehr viel gearbeitet. Der Präsident (Peter Schröcksnadel, Anm.) ist leider nicht im Lande. Er ist eine wichtige Person, um eine Entscheidung zu treffen und zu finden", sagte die 25-Jährige. "Wir machen das, wenn Peter wieder da ist."

Laut "Kurier" hat es jedenfalls schon Gespräche zwischen dem Skistar und dem ÖSV gegeben, so haben sich ÖSV-Sportdirektor Hans Pum mit Anna Fenninger und ÖSV-"General" Klaus Leistner mit Fenninger-Manager Klaus Kärcher getroffen. Pum erzählt zumindest von einem "guten Gespräch", ohne auf genauere Inhalte einzugehen. Vermutet wird freilich, dass Fenningers Ausnahmestellung im ÖSV ausgebaut werden könnte, sofern ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel dieser Lösung zustimmt. Aber der ist bekanntlich noch im Ausland.

Rücktrittsdrohung

Fenninger hatte ja in einem an die Öffentlichkeit gelangten Email die ablehnende Haltung des ÖSV gegenüber ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher kritisiert, sie forderte auch eine verbesserte Regelung ihrer sportlichen Betreuung und drohte sogar mit Rücktritt. Der ÖSV hatte dann per Email unter anderem. mitgeteilt, dass derzeit die Gesprächsbasis mit dem Fenninger-Management fehle.

Konkret wünscht sich Fenninger Peter Meliessnig als Konditionstrainer und Physiotherapeut. "Er ist seit einem Jahr mein Trainer und Betreuer. Mein Körper braucht ganz klar einen Betreuer, der zu hundert Prozent weiß, was gut für mich ist. Es sind körperliche Abnützungen da, die in den Griff zu bekommen sind. Ich habe seit einigen Jahren Knieschmerzen", erzählte Fenninger, weshalb sie auf intensive Unterstützung von persönlichen Betreuern nicht verzichten kann. "Ich habe Peter selbst bezahlt, aber es ist so weit, dass es nötig ist, eine Ganzjahresbetreuung zu haben." Und da stelle sich die Frage, wie man das regle.

In der Erfolgsspur

Wenn man erfolgreich sein wolle, müsse man in jedem Bereich das Beste rausholen. "Man sieht bei erfolgreichen Athleten, dass viele Personen dafür nötig sind." Die Gründung eines eigenen Teams außerhalb des ÖSV ist für Fenninger keine Alternative: "Ohne das Team um mich wäre es schwierig gewesen, solche Erfolge einzufahren. Ich bin dankbar für das, aber ich muss weiterschauen, es gibt immer Sachen, die man verbessern kann. Ich will eine Lösung mit dem Verband finden."

Kein Stolperstein dürfte die Marke eine  Automobilherstellers sein, die als möglicher neuer Kopfsponsor kolportiert wurde, aber in Konkurrenz mit einem Verbandssponsor steht. "Ich weiß, was die Regeln sind, das wird nicht passieren."