"Ich habe gesagt, dass ich hoffe, Ende Februar oder Anfang März wieder Rennen zu fahren, aber wie ihr vielleicht gehört habt, wird der in Maribor abgebrochene Slalom am 15. Februar in Crans Montana neu angesetzt. Und ich werde dort sein", schrieb Shiffrin in dem sozialen Netzwerk. Laut einer Aussendung ihres Ausrüsters Atomic sind die Trainingseinheiten der Olympiasiegerin in Colorado zuletzt "völlig schmerzfrei" verlaufen.

Der Innenbandanriss und die Knochenprellung seien abgeheilt, zudem sei auch der Haarriss auf Schienbeinhöhe verschwunden. Shiffrin habe wieder volles Vertrauen in ihr Knie und sei bereit für ihre Rückkehr. "Skifahren fühlt sich schon wieder ganz normal an", wurde sie zitiert. Auf Shiffrin warten bis zum Ende der Saison noch mindestens fünf Rennen - drei Slaloms und zwei Riesentorläufe. Der Gewinn einer kleinen Kristallkugel ist rechnerisch aber nicht mehr möglich.

Mikaela Shiffrin betonte, dass es keinen Grund gegeben habe, ihr Comeback aufzuschieben. "Ich bin stark, mental bereit, habe keine Symptome einer Verletzung." Ihre Blessuren am Knie bezeichnete sie als "Glück", wäre doch ein Kreuzbandriss ein wesentlich härterer Schlag gewesen. "So habe ich die Verletzung wie eine Schnittwunde gesehen, die man einfach zuheilen lassen muss."

Auf die sportliche Zwangspause sei sie allerdings mental nicht vorbereitet gewesen. "Eigentlich gar nicht, weil ich in der Kraftkammer wahnsinnig hart an meiner Fitness und meinem Kraftniveau arbeite, um solche Verletzungen zu vermeiden. Ich stürze recht selten, weil ich eher bremse als mich in Gefahr zu begeben", erklärte Shiffrin, die am 12. Dezember beim Training für den Riesentorlauf in Aare gestürzt war. Seit 30. Jänner trainiert sie wieder auf Schnee.

Das Weltcup-Geschehen habe sie während ihrer Rennpause intensiv verfolgt. "Ich habe jedes Rennen gesehen, Männer wie Frauen", sagte Shiffrin. Dabei habe sie bei jedem Bewerb so getan, als würde sie mitfahren, und sich vorgestellt, "wie ich anders als die anderen Mädels Skifahren könnte". Am meisten fasziniert habe sie das Duell Marcel Hirscher gegen Henrik Kristoffersen im Slalom. "Sie sind die einzigen, die ihre Ski so benützen, als wären sie Teil ihrer Füße."

Shiffrin selbst hat das Geschehen im Damen-Slalom zuletzt mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit bestimmt. In den vergangenen drei Jahren gewann die heute 20-Jährige dreimal die kleine Kristallkugel für den Slalom-Weltcup, 2013 und 2015 wurde sie Weltmeisterin. In Sotschi holte sie 2014 die olympische Goldmedaille.

Zu Beginn dieser Saison gewann Shiffrin die beiden Slaloms in Aspen. Im Weltcup liegt sie mit 200 Punkten derzeit auf Position acht, die Führende Frida Hansdotter aus Schweden hat bei drei ausständigen Rennen 505 Zähler auf dem Konto.