Im zweiten Aspen-Slalom schied auf einem der anspruchsvollsten Weltcuphänge der Welt die Vortageszweite Veronika Velez-Zuzulova schon in Lauf eins aus. Shiffrin sorgte mit 1,69 Sekunden Vorsprung auf die tschechische Ex-Weltmeisterin Sarka Strachova schon zur Halbzeit für einen neuen Rekord. So weit war davor noch keine Slalomfahrerin nach einem Durchgang vorausgelegen.

Eine kleine Unsicherheit gleich am Beginn der Entscheidung verhinderte dann aber, dass auch am Ende eine weitere Verbesserung stand. "Ich habe im Lautsprecher gehört, dass Frida einen Killerlauf hingelegt hat", erklärte das US-Wunderkind ihre leichten Probleme.

"Ich war aber schnell wieder auf Ideallinie. Vier perfekte Läufe zu fahren ist echt nicht leicht", bat sie um Verständnis. Damit gab es am Sonntag für alle Fahrerinnen Weltcup-Punkte. Am Samstag war wegen der Überlegenheit Shiffrins der Cut-Off bei Platz 25 gelegen.

Wie Aksel Lund Svindal in Lake Louise hat damit auch Shiffrin innerhalb von 24 Stunden zwei Weltcup-Rennen gewonnen. Es war ihr 17. Weltcupsieg, der 16. im Slalom. Im Weltcup führt sie nach vier Rennen nun schon klar vor Hansdotter, die Sonntag ihren bereits 13. zweiten Platz einfuhr. Mit dem fünften Slalomsieg in Folge egalisierte Shiffrin gleichzeitig auch die Marke von Marlies Schild aus der Saison 2011/12.

Im ÖSV-Lager kamen mit Michaela Kirchgasser, Carmen Thalmann und Bernadette Schild - die Salzburgerin trotz eines kurzen "Blindfluges" wegen eines verrutschten Helms - auch die drei am Samstag ausgeschiedenen Routiniers in die Entscheidung. Dort schied Schild erneut aus und komplettierter ihre "Nullnummer" mit Ausfällen in allen drei Aspen-Rennen.

Thalmann und Kirchgasser legten hingegen noch einen Zacken zu. Die Kärntnerin schaffte dank fünftbester Laufzeit sogar Platz fünf und ihr bestes Weltcup-Ergebnis (bisher Platz sieben), worüber sie dementsprechend glücklich war. "Ich weiß ja, dass ich gut drauf bin im Slalom. Nach dem Einfädler gestern war ich sehr nervös und bin echt froh, dass es nun so ausgegangen ist", sagte Thalmann.

"Nur ein Fehler. So ein Platz in der Wertung vom Rest der Welt ist eigentlich okay", zeigte sich auch die zuvor zweimal ausgeschiedene Kirchgasser nach Platz sechs wieder gut gelaunt. "Es war ein versöhnlicher Abschluss", gestand die Salzburgerin. Von der Überlegenheit Shiffrins dürfe man sich nicht demoralisieren lassen, riet sie.

Von Österreichs Nachwuchs-Garde zeigten sich diesmal Julia Grünwald (ehemals Dygruber) und erneut Katharina Huber von der erfreulichen Seite. Die 24-jährige Grünwald wurde dank drittbester (!) Laufzeit im zweiten Durchgang 18., die 20-jährige Huber trotz der hohen Startnummer 51 sogar 17.

Die Weltcup-Debütantin aus Niederösterreich wurde damit zur erfreulichsten ÖSV-Erscheinung an diesem Wochenende. Obwohl sie in Aspen ihre allerersten Weltcuprennen bestritt, punktete die junge "Flachländerin" aus St. Georgen bei Waidhofen/Ybbs als 18. und 17. gleich in beiden Slaloms.

"Keine Ahnung, wie das gegangen ist. Es ist alles so unglaublich dass ich es erst glauben werde, wenn ich daheim bin", sagte Huber.

Auch sie hatte davon profitiert, dass man wegen schneebedingter Verschiebungen im Europacup-Programm praktisch alle Fahrerinnen nach Übersee mitgenommen hatte. "Es war extrem cool, dass ich hierher mitfahren und mittrainieren durfte", bedankte sie sich dafür.