Für Svindal war es an dem kanadischen Weltcup-Schauplatz der bereits achte Sieg und der sechste in einem Super-G. Seinen ersten Erfolg im kanadischen Banff-Nationalpark hatte er 2005 errungen. Landsmann Kjetil Jansrud, der im Vorjahr in Lake Louise beide Speed-Rennen gewonnen hatte, landete wie am Vortag nicht unter den besten fünf.

Die Fahrt von Svindal war zwar wie am Samstag nicht fehlerfrei, der Norweger wurde aber für sein Risiko belohnt. Besonders im Schlussteil war er nicht zu biegen. "Ich glaube, ich habe so wie gestern viel Geschwindigkeit vom Steilhang mitgenommen und das gut ins Ziel gebracht", resümierte Svindal im Ziel. Mayer, der in Kanada schon 2013 und 2014 hinter Svindal bzw. Janrud Super-G-Zweiter gewesen war, freute sich über das Ergebnis: "Es gibt natürlich immer etwas, das man verbessern kann. Aber ich bin schon zufrieden."

Von den übrigen ÖSV-Startern zeigte Vincent Kriechmayr mit Platz acht ein kräftiges Lebenszeichen. Hannes Reichelt war nach Platz elf ein wenig enttäuscht. "Die große Liebe wird das nicht mehr. Jetzt hab ich es schon einige Jahre versucht, und es entwickelt sich einfach nichts. Es gibt solche Hänge, wo man sich schwertut", meinte der Salzburger Weltmeister in der Disziplin.

Unmittelbar dahinter wurde Romed Baumann Zwölfter. "Es war okay. Natürlich wäre ein Top-Ten-Platz schön gewesen", sagte der Tiroler. Mannschaftlich legten die Österreicher aber eine Steigerung gegenüber der Abfahrt an den Tag. Patrick Schweiger belegte Rang zwölf, Georg Streitberger und Otmar Striedinger teilten sich zeitgleich den 24. Platz.

"Im Super-G sind wir allgemein eine ganz solide Mannschaft", sagte Mayer. "Ich hoffe, dass wir auch in der Abfahrt in den nächsten paar Rennen ein bisschen besser dabei sein können." Er werde jedenfalls alles probieren, um schon in Beaver Creek ganz oben auf dem Treppchen zu stehen - auch wenn Svindal auch dort immer "sehr stark" unterwegs sei.

Eine weitere Parallele zur Abfahrt am Samstag betraf einen Sturz eines Österreichers. Nachdem es den Thomas Mayrpeter von der Strecke warf, wurde der Oberösterreicher mit dem Helikopter ins Ziel geflogen, danach im Medical Center erstversorgt. Das Rennen war aufgrund dessen unterbrochen. Bei dem gestürzten Oberösterreicher besteht offenbar der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Das teilte der ÖSV via Twitter mit. Details wurden vorerst keine bekanntgegeben.

Das Prozedere war dasselbe wie beim Sturz von Markus Dürager, der sich links Schien- und Wadenbein sowie das linke Handgelenk gebrochen hatte. Der ÖSV übte danach heftige Kritik an der Dauer des Abtransports. "Da muss man wirklich überlegen, ob man an einen solchen Ort noch Weltcuprennen vergibt", meinte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher im ORF-Interview.