Inspirieren ließ sich der Premierengewinner von Felix Neureuther, der in Wengen von Platz fünf aus im zweiten Lauf noch zum Sieg gefahren war. "Dieser Lauf von Felix hat mich extrem beeindruckt. Heute habe ich es auch geschafft, nicht nachzudenken und einfach Gas zu geben", meinte Hargin, der vom dritten auf den ersten Platz raste. Das angekündigte Ländermatch Österreich gegen Deutschland endete also mit einem Sieg für Schweden.

Marcel Hirscher verließ Kitz mit zwei zweiten Plätzen (Kombination und Slalom) und satten 160 Weltcup-Punkten. "Ich bin sehr dankbar, es war ein super Wochenende", meinte der Salzburger, der vom Hargin-Lauf in höchsten Tönen schwärmte: "Das war einer der besten Slalomläufe, die ich jemals gesehen habe."

Hirscher, der nach dem ersten Durchgang führte, sei eben im Mittelteil nicht so kompromisslos wie der spätere Sieger unterwegs gewesen. "Mattias hat über die Wellen brutal Tempo gemacht, diese Eier hatte ich heute nicht", gestand Hirscher.

Das Erlebnis Kitzbühel war für Hirscher diesmal ein ganz besonderes. "Ich war zum siebenten Mal da, aber so viele Leute beim Slalom hab ich noch nie gesehen. Das sind diese magischen Momente in unserem Sport. Solche Erlebnisse geben Kraft für die kommenden Monate und Rennen. Es war unbeschreiblich", meinte der dreifache Gesamt-Weltcup-Gewinner.

Die Schattenseiten des Spektakels erlebte Hirscher aber ebenfalls. Der Rummel beim Verlassen des Zielraums sei "absolut an der Grenze" gewesen. "Jetzt brauch ich 24 Stunden Pause", meinte der 25-Jährige, der sich bei allen Fans entschuldigte, die zu kurz gekommen waren. "Mir tun vor allem die kleinen Kinder leid, die dann vielleicht kein Autogramm bekommen haben. Aber das war absolut an der Grenze", so Hirscher, auf den bereits am Dienstag mit dem Nachtslalom in Schladming das nächste Heimspektakel wartet.

Neureuther verpasste seinen dritten Sieg im Kitz-Slalom nach 2010 und 2014, sah in Hargin aber ebenfalls einen mehr als verdienten Sieger. "Marcel und ich haben ein wenig zu viel taktiert. Mattias wollte den Sieg am meisten und hat ihn deshalb auch verdient", erklärte der Deutsche.

Am Samstagabend hatten sich Hirscher und Neureuther im ORF-Studio zu einem gemeinsamen Versprechen hinreißen lassen. Demnach werde man das Duo eines Tages auch als Abfahrer auf der Streif in Kitz sehen. Doch bereits am Sonntag kündigte Hirscher an: "Irgendeinen Weg finden wir schon, um aus dieser Sache rauszukommen. "