Für Technik-Spezialistinnen wie Eva-Maria Brem oder auch Kathrin Zettel ist das nicht unbedingt eine leichte Aufgabe. Während Anna Fenninger und Co. im Jänner noch drei Speed-Doppel in Bad Kleinkirchheim, Cortina d'Ampezzo und St. Moritz auf dem Programm haben, stehen für die reinen Technikerinnen nach Kühtai nur noch die Weltcup-Slaloms in Zagreb und Flachau im Kalender.

Doch Damen-Technikchef Stefan Bürgler hat längst einen Plan, wie er seine Schützlinge in Form hält. "Wir wissen ja schon länger, dass es so ist. Wichtig ist, dass sie Wettkämpfe haben. Egal welche", verwies der Trainer auf die Möglichkeit, bei Europacup- oder FIS-Rennen zu starten.

Entscheidend sei dabei, es richtig anzugehen - nämlich wie Weltcuprennen. "Also mit der ganzen Vorbereitung schon zwei Tage vorher und so weiter", plant Bürgler, dass seine Damen Weltcuprennen "simulieren", um vor der WM den Rhythmus zu behalten. "Im Weltcup geht's um Punkte und Geld, bei den anderen Rennen eben um FIS-Punkte", sieht Bürgler nicht viel Unterschied.

Am 1. Februar werden die Technik-Damen in die USA fliegen und sich in Aspen/Snowmass stationieren, um die letzte Vorbereitung auf die WM-Rennen zu absolvieren. Sie sind wie üblich erst ganz am Ende der Titelkämpfe dran.

Während die einen Rennen suchen, ist Fenninger froh, durch den Ausfall des Neujahrsrennens in München nun länger Zeit zur Regeneration zu haben. Die Salzburgerin war im Kühtai "stolz", trotz ihrer Verkühlung Platz zwei geholt zu haben.

Die Ski wurden danach aber "bis nächstes Jahr" ins Eck gestellt. "Ich habe gedacht, ich habe meine Erkrankung übertaucht, bin aber draufgekommen, dass eine Pause nötig gewesen wäre", möchte Fenninger in erster Linie wieder komplett gesund werden. Im neuen Jahr will die 25-Jährige dann seit langem wieder einmal auch Slalom trainieren, um für die WM-Kombi gerüstet zu sein.

Brem war einen Tag nach ihrem 100. Weltcup-Einsatz am Montag noch im Slalom im Einsatz. Ihr siebenter Riesenslalom in Folge in den Top-Vier wirkte dabei beflügelnd. "Mit diesen Fehlern Vierte zu werden, ist sehr positiv", meinte die Riesentorlauf-Spezialistin aus Tirol. Die Riesentorlauf-freie Zeit im Jänner will sie nutzen, um sich auch im Slalom zu steigern.

Als Zwei-Disziplinen-Starterin sind Brems WM-Chancen gar nicht so schlecht, denn zumindest ein Platz ist im Slalom-Team noch zu haben. Und ob am Ende überhaupt Platz in der WM-Mannschaft für eine reine Spezialistin ist, wird sich womöglich erst kurz vor der WM-Nominierung zeigen.

Dass sie nach vier von sieben Rennen die Riesentorlauf-Wertung anführt, lässt Brem relativ kalt. "Es ist Dezember, die kleine Kugel ist nicht in meinem Kopf präsent", wiegelte sie ab. "Ich freue mich über jedes Rennen, in dem ich das rote Trikot anziehen darf und versuche das wegzuschieben."

Gefasst nahm Michaela Kirchgasser hin, dass sie im letzten "Riesen" vor der WM mit Platz 21 ihre Chancen auf einen Fixplatz gegenüber Elisabeth Görgl zumindest nicht verbessert hat. "Ich bin ja sowieso bei der WM dabei", verwies die Salzburgerin auf wahrscheinliche Starts in Slalom, Kombi und Teambewerb.

Auch Bürgler machte im Kühtai deutlich, dass eineinhalb Monate vor dem WM-Riesentorlauf Brem, Fenninger und Zettel derzeit am ehesten das WM-Team bilden würden. "Die drei haben ziemlich oder sehr gute Karten." Der vierte Platz ist nach wie vor offen und wird wohl erst kurzfristig vergeben.

Auch Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin muss sich einen Plan zurechtlegen, um in Form zu bleiben. Ihre Super-G-Ambitionen hat die Weltmeisterin vorerst zurückgeschraubt und zuletzt in Val d'Isere zugunsten ihres Technik-Trainings auf den geplanten Speed-Start verzichtet. Wahrscheinlich macht sie das in Bad Kleinkirchheim ebenso.

"Der Plan ist, nach Flachau sofort zurück in die USA zu gehen und dort zu trainieren. Ich hole mir das Selbstvertrauen für die WM über das Training", erklärte die 19-Jährige.