Keine derartigen Sorgen hat der Norweger Jansrud. Der 29-Jährige hat in den bisher sechs Speed-Rennen des WM-Winters vier Siege und zwei zweite Plätze geholt. Im Gesamt-Weltcup führt Jansrud aktuell 34 Punkte vor Titelverteidiger Marcel Hirscher. "Jansrud derzeit zu schlagen, ist unheimlich schwierig", meinte ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher. Der Tiroler ist aber überzeugt, dass sich sein Team im Aufwärtstrend befindet: "Wir haben schnelle Teilzeiten. Topplatzierungen sind nur noch eine Frage der Zeit."

Jansrud ist sich sicher, dass er mit dem Druck auf seinen Schultern auch in Santa Caterina gut umgehen wird: "Mir ist es egal, ob ich Favorit bin oder nicht. Ich will einfach nur schnell sein, und das gelingt mir derzeit sehr gut."

Santa Caterina löst das nur 13 Kilometer entfernte Bormio als Austragungsort der letzten Herren-Abfahrt des Jahres ab. Bormio will die Tage rund um Weihnachten und Silvester ab sofort voll und ganz dem Tourismus widmen. Einigen Routiniers wie dem Salzburger Hannes Reichelt blutet ein wenig das Herz. "Um diesen Klassiker in Bormio ist es unheimlich schade. Das war eine der geilsten Abfahrten der Welt", meinte Reichelt, der 2012 auf der berüchtigten Stelvio-Piste gewann.

Die Strecke in Santa Caterina ist nach der ehemaligen italienischen Skirennläuferin Deborah Compagnoni benannt. Unkenrufe einiger Athleten, wonach es sich auch um eine echte "Damen-Abfahrt" handle, wischte u.a. auch der neue FIS-Speed-Direktor Hannes Trinkl vom Tisch: "Im oberen Teil geht es ganz schön zur Sache. Die erste Minute hat es in sich."