Lindsey Vonn, die in Kanada in ihrem zweiten Rennen nach dem Comeback einen US-Dreifacherfolg in der Abfahrt angeführt hatte, kehrt auf für sie schicksalsträchtigen Boden zurück. Am 21. Dezember 2013 hatte sie die Abfahrt in Val d'Isere wegen eines bereits zuvor im Training erlittenen Kreuzbandrisses nicht beendet, danach erfolgte die lange Pause.

"Es ist schön, zurück zu sein, mein Knie ist gesund. Ich hoffe auf zwei gute Rennen am Wochenende", sagte Vonn beim Medientermin im WM-Ort von 2009. Zuletzt hat sie auf der WM-Strecke in Beaver Creek trainiert, auf der zuletzt die Herren ihre Weltcuprennen bestritten haben. "Das war eine Herausforderung. Ich fühle mich von Mal zu Mal besser und kann es aggressiver angehen. Ich hoffe, dass ich die Resultate von Lake Louise bestätigen kann", sagte die US-Amerikanerin.

Geht es nach Fenninger, soll sich ein US-Dreifachsieg, wie er durch Vonn, Stacey Cook und Julia Mancuso in Lake Louise passiert ist, nicht wiederholen. "Sie haben aufgezeigt, aber wir haben ein starkes Team, wie wir es selten gehabt haben in letzter Zeit. Es wird Zeit, dass wir es auch zeigen", sagte die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup, die das mit Bestzeit im einzigen Training vor Landfrau Regina Sterz und Vonn unterstrich.

"Wir sind hungrig auf Rennen, dafür trainieren wir das ganze Jahr. Es ist kein schlechter Start gewesen, aber es wissen alle, dass da noch mehr geht, deshalb sind wir hungrig", meinte Fenninger. Die Abfahrt in La Daille tauge ihr, es seien viele weite und schnelle Kurven drinnen. "In einem Rennen hier habe ich es bisher noch nie so richtig umgesetzt, das wäre das Ziel." Im Training bemerkte sie, dass es "cool zu fahren" sei. "Die Sicht war mittelmäßig, aber sie wird es im Rennen auch sein."

Übers ganze Gesicht strahlt derzeit Hütter, mit den bisherigen Saisonleistungen und der Erinnerung an den dritten Abfahrtsrang voriges Jahr in Val d'Isere lässt es sich optimistisch in die Speedbewerbe gehen. "Hier ist alles drinnen, was das Abfahrtsherz begehrt. In Val d'Isere hat es mir letztes Jahr schon gefallen, heuer schaut es wieder gut aus. Bei mir passen alle Sachen gut zusammen. Jetzt muss ich schauen, dass ich g'scheit tu am Wochenende, damit das so weitergeht." Im Training (15.) habe sie ein "bisschen runtergesucht", es sei ihr aber vorrangig ums Besichtigen gegangen. "Morgen muss ich schnell sein."

Mir ihrer Speed-Saison noch nicht zufrieden ist Elisabeth Görgl (Ausfall und Platz 16 in Abfahrt; 12. im Super-G), sie hofft auf Steigerung. "Ich habe viele Sachen beinander, aber noch nicht alles." Zur Strecke sagte sie: "Es ist von oben bis unten voll zu attackieren - in tiefer Hocke. Die Position wird sehr wichtig. Im Mittelteil sind schöne Kurven mit vielen Wellen drinnen, da muss man gut mitgehen. Das Hauptkriterium wird aber sein, dass man oben einen guten Grundspeed aufbaut und den runterträgt bis ins Ziel. Man darf sich keine großen Schnitzer erlauben."

Mit der zweitbesten Trainingszeit im einzigen Zeitlauf zeigte Regina Sterz auf, sie hatte auch den Sprung, der nach ihr Landsfrau Stefanie Moser zum Verhängnis geworden war, gut gemeistert. ÖSV-Teamarzt Klaus Pribitzer diagnostizierte bei der gestürzten Moser eine leichte Gehirnerschütterung, außerdem bestehe der Verdacht einer Verletzung des inneren Seitenbandes im rechten Knie. Moser wurde zur Kontrolle in die Medical Station nach Val d'Isere gebracht, die genaue Abklärung soll in der Heimat erfolgen.

Der Sprung wurde schließlich abgetragen. "Der Sprung war sehr, sehr hoch, das war das Problem. Man sieht aber nicht, dass da eine kleine Nase ist. Wenn man das weiß, dass der Sprung nicht nur weit, sondern auch hoch geht, bereitet man sich noch intensiver vor", meinte Sterz. Mit ihrer Trainingsfahrt war sie sehr zufrieden. "Den oberen Teil habe ich sehr gut erwischt, unten kann ich noch sehr viel rausholen. Wenn ich das schaffe, steht einem guten Ergebnis nichts im Weg."

Die erste Saisonabfahrt hatte sich Tina Maze geholt, sie reiste nach den Technikrennen in Aare als souveräne Führende im Gesamtweltcup direkt vor Vorbereitung nach Hochsavoyen. "Mein Ziel ist, ein Rennen nach dem anderen zu gewinnen, aber zwei Rennen in Serie zu gewinnen, ist sehr, sehr schwer. Aber auch Podiums sind großartig", meinte die Slowenin, die bereits drei Saisonsiege in drei verschiedenen Disziplinen gefeiert hat. Im Training wollte sie wegen der Startunterbrechungen, die die Läuferinnen auf die Geduldsprobe stellten, nicht zu viel riskieren.

Lara Gut war vor einem Jahr mit vier Saisonsiegen nach Val d'Isere gekommen, heuer hat sie einen Erfolg in Super-G in Lake Louise zu Buche stehen. "Ich habe diesmal weniger Druck als letztes Jahr. Ich fahre gut, ich muss aber noch etwas trainieren. In Lake Louise war das schon gut, aber ich muss mich noch steigern", sagte die Schweizerin, in den Kanada-Abfahrten Elfte und 15.