Am Donnerstag wird die Biathlon-Weltmeisterschaften in Kontiolahti mit der Mixed-Staffel eröffnet und die Titelkämpfe sollen Österreich Edelmetall bringen. "Eine Medaille ist das Ziel und wäre schön", betonte ÖSV-Biathlonchef Markus Gandler vor der Abreise nach Finnland. Die größten Hoffnungen ruhen dabei einmal mehr auf Dominik Landertinger, Simon Eder und der Herren-Staffel.

Landerdinger siegte 2009 vor Christoph Sumann (l) und dem Russen  Russian Tcherezov
Landerdinger siegte 2009 vor Christoph Sumann (l) und dem Russen Russian Tcherezov © EPA

"Bei den Männern haben wir in jedem Rennen eine realistische Medaillenchance, aber die Dichte ist sehr hoch. Wir haben mit 'Landi' und Simon zwei Kandidaten und auch mit der Staffel. Bei Olympia hat es auch hingehauen. Alle sind fit und hatten eine gute Vorbereitung", erklärte Gandler, dessen Team zuletzt bei den Weltmeisterschaften 2012 in Ruhpolding und 2013 in Nove Mesto ohne Medaille blieb. Dafür klappte es bei den Olympischen Winterspielen im Vorjahr mit Silber im Sprint durch Landertinger und Bronze für die Staffel.

Landertinger hätte heuer ursprünglich auch im Kampf um den Gesamt-Weltcup mitmischen wollen, doch eine Krankheit hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun will der Tiroler, der während der Titelkämpfe am 13. März 27 Jahre alt wird, bei der WM in Hochform agieren. "Gesundheitlich bin ich wieder bei 100 Prozent",
sagte der Pillerseetaler, der sich in der vergangenen Woche auch mit seinem Privat-Schießtrainer Günther Schmid  auf den Saisonhöhepunkt speziell vorbereitet hat.

Die dritte WM

Kontiolahti ist nach 1990 (nur Herren-Staffel als Ersatzrennen nach Problemen in Minsk und im Ersatzort Oslo) und 1999 zum bereits dritten Mal WM-Schauplatz im Biathlon. "Die Strecke ist mit ihren steilen Anstiegen und selektiven Abschnitten hart, aber sicher etwas, das mir liegt. Das Schießen in Kontiolahti ist eine Herausforderung, der Schießstand ist sehr windanfällig, man muss sich jeden Treffer hart erarbeiten. Wie immer wird es eine schwere
Aufgabe, Laufen und Schießen zu kombinieren. Die  Bedingungen taugen mir aber", betonte Landertinger.

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"Natürlich ist das große Ziel, eine Medaille zu holen. Die
Chancen dafür stehen in jeder Disziplin gleich, wenn ich läuferisch gut drauf bin, dann sowieso. Es wird aber eine harte Aufgabe, die Dichte ist brutal, in der Loipe bewegen sich alle auf hohem Niveau, und es werden so gut wie keine Fehler mehr geschossen. Die Trauben hängen hoch", meinte der Olympia-Zweite zur Ausgangslage.

Die Liste der Medaillenkandidaten ist lang. "Jakov Fak, Anton Schipulin, Emil Hegle Svendsen, Johannes Thingnes Bö, Martin Fourcade, Simon Schempp, Arnd Peiffer", nannte Landertinger die üblichen Verdächtigen im Kampf um Gold, Silber und Bronze. "Gewinnen wird am Ende der, bei dem alles zusammenpasst. Dazu gehört auch das
Quäntchen Glück."

Damen ohne Medaillenhoffnung

Für Österreichs Damen-Team sind Medaillen außer Reichweite. "Sie haben sich heuer gut verkauft. Die Top 15 sind für Lisa und Kathi realistisch. Das wäre eine Bestätigung, dass es gut läuft", traut Gandler der 21-jährigen Tirolerin Lisa Therasa Hauser und der 24-jährigen Salzburgerin Katherina Innerhofer, die im Vorjahr beim Weltcup in Pokljuka mit dem Sprint-Sieg überraschte, bei der WM am meisten zu.