Es geht los! Fünf Tage vor Eröffnung der alpinen Ski-WM in Vail/Beaver Creek macht sich am Mittwoch, 28. Jänner, der erste große Tross des österreichischen WM-Teams auf den Weg in die USA. In der Lufthansa-Maschine von Frankfurt nach Denver nehmen hauptsächlich die Speed-Fraktionen Platz, denn wie üblich beginnt die WM in Colorado mit den Super-G und den Abfahrten. Marcel Hirscher plant, Freitag zu fliegen.

Da haben im ÖSV-WM-Team, das wohl aus 10 Damen und 15 Herren besteht, Matthias Mayer, Anna Fenninger und Co. in Colorado schon die ersten Trainings-Kurven im amerikanischen (Kunst-)Schnee hinter sich. Nach der Ankunft pendeln Österreichs Teams jeden Tag vom riesigen Teamquartier "The Charter" in Beaver Creek in die diversen Trainingsgebiete. Geübt wird im 45 Auto-Minuten entfernten Copper Mountain bzw. am Golden Peak in Vail, das in 20 Minuten erreichbar ist.

Zwei Technikerinnen dabei

Mit dabei im Flieger sind auch schon die Technikerinnen Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser. Die beiden wollen wegen der Kombination (9. Februar) auch die Abfahrts-Trainings mitmachen, das erste steht bereits am Montag auf dem Programm. Die Technik-Spezialisten fliegen etwas später. Eva-Maria Brem usw. sind erst in der zweiten WM-Woche an der Reihe, sie werden sich abseits des WM-Trubels im fast zwei Stunden entfernten Aspen auf die WM vorbereiten.

Am Freitagvormittag will Marcel Hirscher in Salzburg in das Fluggerät nach Frankfurt klettern, von wo aus es dann auch für den Weltcup-Leader in die USA geht. Hirscher möchte prinzipiell an der WM-Kombi (8. Februar) teilnehmen und müsste dafür auch das eine oder andere Abfahrtstraining bestreiten. Er macht seinen Start in der ersten Woche davon abhängig, wie gut er seine aktuellen Gesundheitsprobleme wegsteckt und wie gut er drüben mit der achtstündigen Zeitumstellung sowie den weiteren Extrem-Verhältnissen in Colorado zurechtkommt.

Eine frühzeitige Anreise nach Colorado ist prinzipiell ein "Muss". Es gilt, sich neben dem enormen Zeitunterschied von acht Stunden auch an eine extreme Höhenlage sowie die dünne und trockene Luft zu gewöhnen. Schon der Zielflughafen Denver liegt auf 1.600 m Seehöhe, Beaver Creek auf 2.500 m. Gestartet werden die Speed-Bewerbe auf weit über 3.000 m Seehöhe. Alleine auf dem Weg vom Flughafen zu den WM-Schauplätzen sind mit dem Auto zwei über 3.000 Meter hohe Rocky-Mountain-Pässe zu überwinden.

Sehr mildes Wetter

Allerdings werden die Teams aus aller Welt von bemerkenswert mildem Februar-Wetter empfangen. Denn rund um Vail liegen derzeit die Temperaturen unter Tags sogar im Plusbereich. Weil dank der zwei Meter Neuschnee vom vergangenen Dezember die Situation aber immer noch gut ist, gibt es für die WM-Bewerbe auf der Birds of Prey (Herren) und der Raptor (Damen) keine Bedenken.

Nur noch punktuell mussten zuletzt die Schneekanonen eingesetzt werden. In den letzten Tagen vor dem WM-Start werden die WM-Pisten gewässert, um die vom Weltcup gewohnte Qualität auch bei der WM zu sichern.

Einen Tag vor der Eröffnung der 43. Alpinski-WM am 2. Februar hält ganz Sport-Amerika aber nochmals heftig die Luft an. In Phoenix/Arizona, eineinhalb Flugstunden von Denver, steigt am kommenden Sonntag mit der Super Bowl im American Football das größte Einzel-Sportereignis der Welt. Gegner bei der 49. Auflage sind die New England Patriots und die Seattle Seahawks.