Dominic Thiem hat es geschafft: Nach einem harten Kampf hat der Niederösterreicher sein erstes Turnier auf der ATP-Tour gewonnen. Im Finale des 250er-Turniers in Nizza rang er den Argentinier Leonardo Mayer mit 6:7 (8/10), 7:5 und  7:6 (7/2) nieder und trug sich so als neunter Österreicher in die Siegerliste des Welttennis ein.

Es war ein harter Weg, bis der 63. Turniererfolg in rot-weiß-rot feststand. Ein sehr harter. Denn der 21-jährige "Jungspund" und sein 28-jähriges Gegenüber schenkten einander absolut nichts. Der Lohn für Thiem: 80.000 Euro und 250 Punkte in der Weltrangliste, was ihn zu einem neuen Karriere-Hoch tragen wird. In der Weltrangliste vor dem Grand Slam in Paris wird Thiem rund um Platz 30 aufscheinen, sein bisher bestes Ranking war Platz 36.

Thiem: "Nizza ewig in Erinnerung"

"Ich werde Nizza ewig in Erinnerung behalten", meinte Thiem erleichtert, nachdem er die blau-weiße, durchaus ungewöhnliche Siegestrophäe überreicht bekommen hatte. Um dann zu ergänzen: "Der erste Titel ist sicher etwas Spezelles. Es war ein großes Finale, schade nur, dass es heute einen Verlierer geben musste."

Was Thiem besonders freute: "Meine Eltern sind gestern extra für das Finale eingeflogen. Umso schöner, dass sie mich hier siegen gesehen haben."

Dazu hat es im zweiten Finale auch mit dem ersten Turniersieg geklappt. Im ersten Endspiel war er in Kitzbühel noch dem Belgier David Goffin unterlegen. Eine Niederlage, an der er schwer zu knabbern hatte. Auch diesmal stand das Spiel auf Messers Schneide, drei Stunden fighteten die beiden Gegner, ehe Thiem als Sieger feststand. Viel Zeit zum Feiern bleibt aber nicht, wartet doch gleich Paris.

Ein Tag Pause ist Thiem aber vergönnt, ehe er am Pfingstmontag in Roland Garros auf den Neo-Briten Aljaz Bedenez trifft. Auch die anderen beiden Österreicher im Hauptfeld kommen erst am Montag an die Reihe: Andreas Haider-Maurer auf den Argentinier Diego Schwartzmann und Jürgen Melzer auf den als Nummer 30 gesetzten Franzosen Adrian Mannarino.

Harter Kampf in Nizza

Zurück nach Nizza: Da dauerte es fast zwei Stunden bis zum ersten Break. Nur im zweiten Aufschlagspiel Mayers boten sich Thiem Gelegenheiten, da allerdings gleich sechs, die er allesamt vergab.  Wie eng es war, sieht man auch am Tie-Break, in dem ebenfalls beide Spieler Satzbälle hatten, ehe Mayer der Punkt zum 10:8 gelang.

Auch im zweiten Satz fighteten beide Spieler auf hohem Niveau, auch hier gelang lange kein Break. Thiem hatte auch hier bei einer 5:4-Führung einen Break- und zugleich Satzball, den Mayer abwehrte. Beim Stand von 6:5 gelang dann aber Thiem das erste Break des Spiels zum Satzausgleich.

„Business as usual“ auch in Satz drei – bis zum Tie-Break blieb alles im Plan - da aber agierte Thiem souverän und gewann 7:2 - sein erster Turniersieg.