Der Österreicher Dominic Thiem hat am Mittwoch sein erstes Viertelfinale bei einem Masters-1000-Turnier gegen Olympiasieger Andy Murray verloren. Der 21-Jährige unterlag in Miami dem als Nummer drei gesetzten Schotten in 105 Minuten 6:3,4:6,1:6 und liegt im Head-to-Head damit 0:2 zurück. In Rotterdam im Februar 2014 hatte Österreichs Nummer eins in der Halle ebenso in drei Sätzen verloren. "Wieder gegen Murray verloren. Habe ihn aber geärgert", twitterte der Lichtenwörther nach dem Match.

Mit 180 Punkten hat Thiem aber sein bisheriges Punkte-Maximum von seinem US-Open-Achtelfinale 2014 immerhin eingestellt, 150 waren es für den Finaleinzug im vergangenen Sommer in Kitzbühel. Mit der Niederlage gegen Murray verfehlte der Niederösterreicher den Vorstoß auf ein neues Weltranglisten-Hoch, 36 bleibt vorerst seine Top-Position. Am Ostermontag wird Thiem im Ranking um Rang 43 auftauchen.

Obwohl es gegen die Nummer vier der Weltrangliste ging, wollte sich Thiem mit den schon verdienten 112.270 Dollar (104.349,85 Euro) nicht zufriedengeben und seine Chancen nutzen. Das gelang ihm im ersten Satz sehr gut. Während sich Murray einige Mal an die rechte Schulter griff und immer wieder lethargisch und etwas lustlos wirkte, verwertete Österreichs Nummer eins ihre einzige Breakchance im Satz zur 3:1-Führung.

Brütende Hitze

Der Außenseiter brachte diesen Vorsprung auf dem Center-Court bei Temperaturen an die 30 Grad Celsius mit kühlem Kopf und auch einigen begeisternden Schlägen über die Distanz, dabei musste er gegen Ende des Durchgangs auch einen Breakball seines britischen Gegenübers abwehren. Murray machte es gleich zu Beginn des zweiten Satzes aber besser, ging mithilfe eines Doppelfehlers Thiems mit 2:0 in Führung.

So richtig auf Touren kam der 27-Jährige aber nicht, so fand Thiem bei einem 2:4-Rückstand drei Breakbälle vor. Den zweiten davon nutzte der Lichtenwörther, glich danach auf 4:4 aus, musste sein Service in Folge eines weiteren Doppelfehlers aber doch abgeben und den Satzausgleich akzeptieren. Damit war der Widerstand Thiems letztlich gebrochen, der Favorit spielte im Entscheidungssatz seine Routine voll aus.

Der Sieger der US Open 2012, Wimbledon 2013 und Wien 2014 spielte plötzlich wie verwandelt und agil, breakte seinen um sechs Jahre jüngeren Gegner zum 3:1 und 5:1. Thiem erhielt keine Chance mehr, zurückzuschlagen. Für ihn ist die Hartplatzsaison damit vorbei, es geht auf Sand weiter. Murray wiederum wahrte die Chance, vor seiner Heirat am 11. April mit Kim Sears noch seinen 32. Titel auf der Tour einzufahren.

Mentales Tief überwunden

Nach dem Aus resümierte Thiem auf seiner Facebook-Seite: "6/3 4/6 1/6 gegen Andy Murray. Das war ein bitteres Ende. Im ersten Satz konnte ich das entscheidende Break machen, aber dann hat Andy sein Weltklasse-Tennis ausgepackt und ich habe begonnen zu oft zu viele unnötige Fehler zu machen. Ich hatte Chancen konnte sie aber leider nicht nützen. Dennoch blicke ich mit vielen guten Erinnerungen an dieses Turnier zurück, mein ,mentales Tief' des verpatzen Saisonstarts habe ich nun endlich überwunden und schaue guten Gewissens auf die kommenden Turniere."