Wawrinka, dem Weltranglisten-4., gegen Garcia-Lopez eine erfolgreiche Revanche für die Erstrunden-Niederlage gegen den Spanier beim French-Open-Auftakt. Der Eidgenosse hat nun Lust auf seinen zweiten Major-Titel. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann. Mittlerweile erwarte ich mehr von mir. Ich tue alles dafür, ein zweites Mal zu reüssieren."

Von seinem nächsten Gegner Nishikori hält Wawrinka viel: "Wenn ich gut aufschlage und Nishikori im Grundlinienspiel mit harten Schlägen unter Druck setze, wird es schwierig für ihn, selber aggressiv zu spielen." Der Japaner absolvierte die Aufgabe gegen den Spanier David Ferrer mit einem 6:3,6:3,6:3 äußerst souverän, der US-Open-Finalist ist damit auch nur noch zwei Siege von einem erneuten Einzug in ein Grand-Slam-Finale entfernt. Der Schlüssel zum Erfolg für Nishikori war, die meisten der von Ferrer geliebten langen Ballwechsel für sich zu entscheiden. Auch bei den Gewinnschlägen hatte der Asiate mit 43 zu 14 einen klaren Vorteil.

Wawrinka gegen Nishikori lautete auch ein Viertelfinale bei den US Open, in dem der spätere Finalist in fünf Sätzen gewann. "Dieses Match war sehr bedeutend für mich", erklärte Nishikori nach seinem Sieg gegen Ferrer. "Es hat mir viel Selbstvertrauen gegeben."

Held der Australier ist unterdessen selbstverständlich Nick Kyrgios, im Viertelfinale der Australian Open will er Olympiasieger Andy Murray besiegen. "Natürlich glaube ich, dass ich es schaffen kann", sagte der 19-Jährige vor dem Duell mit dem Schotten am Dienstag. Am "Australia Day"-Wochenende hatte der 1,93 m große Athlet aus Canberra die Tennisfans in seiner Heimat verzückt und den Melbourne Park gerockt. Gegen Federer-Bezwinger Andreas Seppi wehrte der Teenager mit dem Irokesenschnitt und den silbernen Ohrsteckern einen Matchball ab, gewann noch in fünf spektakulären Sätzen und brachte die Zuschauer im zweitgrößten Stadion auf der Anlage an den Rande des Wahnsinns.

"Comeback-König Kyrgios" taufte ihn die Zeitung "The Age" am Montag. Erstmals seit Lleyton Hewitt vor zehn Jahren hat es wieder ein Australier beim Heim-Grand-Slam unter die letzten acht geschafft. Schon während des Tages spielen Rafael Nadal und Tomas Berdych um einen weiteren Halbfinalplatz. Den letzten seiner drei Siege gegen den Spanier hat der Tscheche 2006 gefeiert, seither siegte Nadal gegen Berdych 18-mal in Folge.

Ebenso weiter ist Milos Raonic nach einem mit 30 Assen gespickten Fünfsatzsieg gegen den Spanier Feliciano Lopez. Er ist der erste Kanadier in einem Melbourne-Viertelfinale seit 1968 (Michael Belkin). Allerdings wartet nun Novak Djokovic auf ihn, der Serbe gewann gegen den Luxemburger Gilles Muller 6:4,7:5,7:5. Djokovic steht zum 23. Mal in Folge in einem Major-Viertelfinale, zum achten Mal in Melbourne.

Bei den Damen lautet der Schlager Maria Scharapowa gegen Eugenie Bouchard. Scharapowa hatte dieses Duell im Halbfinale der vorjährigen French Open gewonnen, die junge Kanadierin sieht sich aber nun besser gerüstet. Im zweiten Damen-Viertelfinale am Dienstag strebt die Russin Jekaterina Makarowa gegen die Rumänin Simona Halep ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale an.

Serena Williams hatte es derweil gegen die Spanierin Garbine Muguruza nicht leicht. Die US-Amerikanerin lief bei einem 2:6,6:3,6:2 einem Satzrückstand nach. "Ich musste mein bestes Match spielen, um nicht auszuscheiden", meinte die 33-Jährige. Im Match um den Semifinal-Einzug trifft die 18-fache Major-Siegerin nicht auf die zuletzt starke Viktoria Asarenka. Denn die zweifache weißrussische Australian-Open-Siegerin unterlag der slowakischen Vorjahresfinalistin Dominika Cibulkova in einem hochklassigen Match unter wegen Regens geschlossenem Dach 2:6,6:3,3:6.

Das Turnier ist indes nur noch eine Stufe vom 26. "Sister Act" entfernt. Denn Venus Williams gewann ihr Achtelfinale gegen die Polin Agnieszka Radwanska 6:3,2:6,6:1 und trifft nun auf ihre 19-jährige Landsfrau Madison Keys. Serena führt im Head-to-Head gegen ihre 34-jährige Schwester 14:11. Zuletzt waren in Wimbledon 2010 beide Williams-Schwestern bei einem Grand Slam im Viertelfinale gestanden.

Im Herren-Doppel schied mit Oliver Marach an der Seite des Neuseeländers Michael Venus der letzte Österreicher aus. Damit ist mit Alexander Peya nur noch ein ÖTV-Akteur im Turnier, und zwar im Mixed. Der Wiener tritt am Dienstag mit der Tschechin Andrea Hlavackova im Achtelfinale an.