Am Morgen hatte Hamilton vor Rosberg und Sebastian Vettel Platz eins erobert. Schon da wurde aber deutlich: Mit den in Barcelona starken Red Bulls ist erst recht in Monte Carlo zu rechnen. Ricciardo und Verstappen hatten die Plätze vier und fünf belegt. Pech hatte Rosberg in der Einheit: Kurz vor Schluss holte er sich an seinem Silberpfeil durch einen Gullideckel einen Platten. "Dieser Zwischenfall hätte viel unschöner ausgehen können", bilanzierte Mercedes' Technikdirektor Paddy Lowe.

Auch am Nachmittag kam Rosberg bei perfekten Bedingungen an der Cote d'Azur mit Sonnenschein und 20 Grad Außentemperatur nicht an den Schnellsten und auch nicht an Hamilton heran. Als einziger am gesamten Tag blieb Ricciardo in 1:14,607 Minuten auf dem 3,337 Kilometer langen Kurs unter 1:15 Minuten. Wie stark die Zeit ist, zeigt der Vergleich mit der Rundenzeit von Hamilton zur Pole im vergangenen Jahr: Der Brite hatte damals 1:15,098 Minuten benötigt.

Vettel zerstörte seinen Versuch auf eine Topzeit auf den ultrasoften Reifen am Nachmittag zunächst selbst. Nach einem Fahrfehler touchierte er mit dem Heck seines Ferrari die Leitplanken, ein neuer Flügel musste an den Wagen. Mehr als Platz neun in der zweiten Session war für den vierfachen Weltmeister nicht drin. Die Hoffnungen auf den ersten Ferrari-Sieg in Monte Carlo seit Michael Schumacher vor 15 Jahren wurden gedämpft.

Vettel war allerdings bei weitem nicht der einzige Pilot, der auf dem schmalen Kurs mit seinen 19 Kurven seinen Wagen mehr oder weniger demolierte. Den Anfang hatte Felipe Massa (Williams) am Morgen gemacht, es folgten im weiteren Tagesverlauf Jolyon Palmer von Renault und dessen Teamkollege Kevin Magnussen, Rio Haryanto im Manor und Romain Grosjean im Haas.