Nico Rosberg musste sich ja fast vorkommen wie bei einem Verhör. Immer wieder wurde der WM-Spitzenreiter der Formel 1 bei der Pressekonferenz zum Klassiker in Monaco nach einer Aussprache mit seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton gefragt. "Ob wir miteinander gesprochen haben oder nicht, bleibt intern", betonte Rosberg. Er ließ es offen - und er ließ sich auch nicht die Worte verdrehen.

"Ich habe nicht gesagt: 'kein Kommentar'. Ich habe gesagt, es bleibt intern", bekräftigte Rosberg. Für den Vize-Weltmeister ist der folgenreiche Crash mit Hamilton nach nur drei Kurven beim Großen Preis von Spanien aber ohnehin abgehakt. "Das ist Vergangenheit, daran denke ich nicht mehr", sagte er.

Die beiden "Silberpfeil"-Piloten waren ausgeschieden, die Kommissare werteten den Unfall als normalen Rennzwischenfall. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff legte sich auf keinen Schuldigen fest.

Im Kampf um seinen vierten Sieg in Serie bei der Mutter aller Grand Prix' will Rosberg auch nichts anders machen als sonst. "Die Beziehung ist dieselbe wie vorher. Die Herangehensweise bleibt die gleiche wie immer. Ich versuche alles, um zu gewinnen", betonte der 30-Jährige. Dass er mit einem weiteren Sieg nur noch Ayrton Senna in dieser Statistik vor sich hätte, der fünf seiner sechs Monaco-Siege nacheinander gefeiert hatte, weiß Rosberg. "Ich kenne die Statistiken, aber daran richte ich mich nicht aus", betonte er.

Der gebürtige Wiesbadener mit Wohnsitz Monaco führt im WM-Klassement mit 39 Punkten vor Sebastian Vettels Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen. 43 Punkte zurück liegt der dreifache Weltmeister Hamilton, der seit dem 25. Oktober 2015 nicht mehr gewonnen hat. Vettel, dessen Ferrari-Team in Monaco zuletzt 2001 durch Michael Schumacher erfolgreich war, fehlen vor dem Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins und Sky) 52 Zähler auf Rosberg.