"Wir werden hart arbeiten, uns noch zu verbessern. Ich werde mich in den nächsten Wochen in der Fabrik so viel wie möglich einbringen, um es in die richtige Richtung zu lenken", kündigte Hamilton an, dessen Dienstwagen bei der Jagd nach dem dritten Titel nicht die Weltmeister-Nummer 1 tragen wird. Der 29-jährige Engländer will stattdessen weiter mit der 44 fahren, wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestätigte. 

Sein Champion wirkte nach einer kurzen Nacht bei seiner Pressekonferenz in einem Luxushotel schon wieder erstaunlich frisch. "Ich hatte nur einen Drink, das ist mehr als genug für mich", verriet Hamilton. Dagegen hatte Boss Wolff die Jubelparty sichtlich mitgenommen. "Wir haben nicht den Nachtclub zerstört, dafür aber uns", gestand der 42-jährige Wiener mit einem müden Lächeln.   

Das nächste Projekt hat aber auch Wolff schon im Visier: die langfristige Verlängerung des Ende 2015 auslaufenden Vertrags mit Hamilton. "Lewis ist ein superwichtiger Faktor für dieses Team. Wir werden jetzt ein paar Tage nachdenken und dann die Gespräche wiederbeginnen", kündigte Wolff an. 

Hamilton hatte sich am Sonntag beim Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit mit seinem elften Saisonsieg den zweiten WM-Triumph nach 2008 gesichert. "Es fühlt sich einfach süßer an, vielleicht weil ich älter bin", meinte der Champion. Sein Titelrivale Nico Rosberg war im zweiten Mercedes nur als 14. ins Ziel gekommen, weil eine Pumpe im Hybridmotor versagt hatte. "Ich muss das jetzt verarbeiten", sagte Rosberg, versicherte aber gleichzeitig: "Ich bin stolz auf dieses Jahr."

Schon am Dienstag wird der deutsche Vizeweltmeister bei den Testfahrten in Abu Dhabi wieder im Auto sitzen, Enttäuschung hin oder her. "Ich weiß nicht, in welchem Zustand ich sein werde", scherzte Rosberg. Für den Sohn des finnischen Ex-Weltmeisters Keke Rosberg gilt es bei den Übungsrunden, schon wieder Schwung für 2015 zu holen. "Der Nico wird zurückkommen", betonte Motorsportchef Wolff.

Bereits jetzt gilt Mercedes erneut als klarer Favorit für die kommende Saison. Zu übermächtig war das Werksteam in diesem Jahr mit den neuen Sechszylinder-Turbomotoren. Auch Hamilton sieht sein Team noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung. "Ich suche sicher nach keiner neuen Herausforderung. Ich fühle mich sehr glücklich hier", beteuerte der vierte Brite nach Jackie Stewart (1969, 1971, 1973), Jim Clark (1963, 1965) und Graham Hill (1962, 1968) mit mehr als einem WM-Titel in der Motorsport-Königsklasse.