Das Formel-1-Finale steigt am Sonntag um 14 Uhr (live ORF eins). Für Rosberg ist es die insgesamt 15. Pole Position seiner Karriere, die bereits elfte in dieser Saison. Hamilton genügt am Sonntag jedoch bereits Platz zwei, um zum zweiten Mal nach 2008 Weltmeister in der Motorsport-Königsklasse zu werden. Mit 18 "Poles" in 19 Rennen egalisierte Mercedes den Formel-1-Rekord von Red Bull aus der Saison 2011, nur beim Österreich-Comeback in Spielberg durchbrachen Williams-Pilot Felipe Massa und Bottas heuer die Qualifying-Dominanz der "Sternenflotte".

Falscher Frontflügel

Schlechte Nachrichten gab es für Red Bull Racing. Die technischen Kommissäre entdeckten einen nicht ganz dem Reglement entsprechenden Frontflügel. Die Flaps verbogen sich bei einem Test zu stark. Damit verloren Dani Ricciardo und Sebastian Vettel die Startplätze fünf und sechs und müssen am Sonntag das Rennen aus der letzten  Reihe in Angriff nehmen.

Rosberg braucht Schützenhilfe

"Der Abstand auf Lewis ist natürlich klasse. Die Pole Position ist ein erster kleiner Schritt für das große Ziel, denn alles dreht sich an diesem Wochenende um die Meisterschaft", betonte Rosberg, nach seiner dritten "Pole" en suite. "Aber eigentlich habe ich gehofft, dass Valtteri noch zwischen uns steht", verwies der Sohn des finnischen Ex-Weltmeisters Keke Rosberg (1982 mit Williams) auf die Tatsache, dass er Schützenhilfe am Sonntag braucht, um erstmals Formel-1-Champion zu werden.

"Ich muss wie in Brasilien keine Fehler machen und gewinnen. Aber ich muss auch hoffen, dass mir wer hilft. Ich habe Valtteri schon angeboten, dass ich ihm heute einen Wellness-Abend bezahle, damit er morgen in Topform ist und vor Lewis Zweiter werden kann", scherzte Rosberg. Bottas lachte herzlich, gestand allerdings: "Mercedes ist im Rennen für uns normalerweise außer Reichweite. Unser Hauptziel ist es, vor Ferrari und Red Bull zu bleiben."

Hamilton erklärte hingegen, dass er nicht seinen besten Tag hatte. "Ich habe heute im Qualifying nicht meine beste Runden geschafft, obwohl das Auto fantastisch war", lautete der selbstkritische Kommentar des Briten. Rosberg hofft, dass dieses Formtief am Sonntag seine Fortsetzung findet. "Vielleicht hat er heute Nerven gezeigt, und vielleicht zieht sich das durch bis morgen. Er hat ja schon zuletzt in Brasilien einen Fehler gemacht", erinnerte der WM-Jäger an den Dreher von Hamilton in Sao Paulo.