Sie starten heuer in Ihre erste DTM-Saison. Was erwarten Sie sich persönlich?
LUCAS AUER: Ich freue mich auf die Saison. Der Umstieg aus der Formel 3 ist geglückt. Hockenheim ist eine meiner absoluten Lieblingsstrecken. Hier konnte ich als Jugendlicher viele Erfolge feiern. Bei den langen Geraden kann man effektive Überholmanöver starten und die Strecke ist auch sehr anspruchsvoll, was mir entgegenkommt. Ziel ist es, dass ich schnell dazulerne und auf Speed komme, denn das Ziel ist ganz klar, in der Formel 1 zu fahren.

Was ist der Unterschied zu Ihrer letzten Station, der Formel 3?
AUER: Das Gewicht der Autos, die Bremstechnik – und die DTM ist einfach noch professioneller.

Sie fahren im selben Team wie der Weltmeister von 2005, Gary Paffett. Holen Sie sich Tipps?
AUER: Gary ist einer der größten DTM-Fahrer. Er verfügt über viel Erfahrung im Rennsport. Ich kann von ihm nur profitieren.

Der ehemalige Mercedes-Chef Norbert Haug hat einmal gesagt: Die DTM ist die Formel 1 mit Dach. Wie sehen Sie das?
AUER: Ich kann nur sagen, dass die DTM auf der ganzen Welt beliebt ist. Das Niveau der Fahrer ist hoch, die Technik der Autos ist unglaublich komplex. Vergleiche kann ich noch keine ziehen.

Ihr Auto hat eine nicht gerade übliche Farbe, wieso Rosa?
AUER (schmunzelt): Die Sponsoren wollten diese Farbe. Aber ich muss gestehen, dass sie mir echt taugt. Das ist einmal etwas anderes und das Auto sticht heraus.

Ein paar DTM-Fahrer haben sich in der Formel 1 versucht mit eher mäßigen Erfolgen. Machen Sie sich Gedanken darüber?
AUER: Nein. Ich muss mich in der DTM beweisen, dann kann ich weiterschauen. Andersherum muss man aber auch sagen, dass ehemalige F1-Fahrer sich in der DTM nie leichtgetan haben. Das zeigt, wie stark diese Serie ist.

Wann haben Sie mit dem Motorsport angefangen?
AUER: Mit vier saß ich zum ersten Mal in einem Kart, mit sechs hatte ich meine ersten Rennen und mit sieben fuhr ich Meisterschaft.

Haben Sie ein Vorbild?
AUER: Das ist Ayrton Senna. Aber nicht nur als Rennfahrer, sondern die Person imponiert mir sehr. Er hat die Massen angezogen, sein Fahrstil war einmalig. Er hatte eine spezielle Ausstrahlung, magisch.

Ihr Onkel ist Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger. Werden Sie oft auf ihn angesprochen?
AUER: Ja, oft. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und viel Kontakt. Er gibt mir wertvolle Tipps.

Wollten Sie schon immer Rennfahrer werden?
AUER: Von klein auf wollte ich auf Rennstrecken. Es ist mein Leben.

Wie würden Sie den Rennfahrer und die Privatperson Lucas Auer beschreiben?
AUER: Privat bin ich für jeden Spaß zu haben, als Fahrer fokussiert und ein Einzelgänger.

Existiert für Sie das Wort Angst?
AUER: Dieses Gefühl ist gegenwärtig, aber nicht im Rennauto, da fühle ich mich wohl.

Wie viele Strafzettel haben Sie auf Ihrem Konto?
AUER (lacht): Das hält sich zum Glück in Grenzen.

INTERVIEW: DENISE MARYODNIG