Die Rollen im Nachbarschaftsduell sind klar verteilt: Für Favorit Salzburg zählt im Halbfinale des ÖFB Cups in Grödig nur der (klare) Sieg.  Und die Statistik unterstreicht das: Salzburg hatte im laufenden Bewerb zwar im Achtelfinale bei Wacker Innsbruck Mühe (2:1 n.V.), im Viertelfinale gelang in Altach aber ein klares 4:0. 28:3 lautet der Torverhältnis des Titelträgers nach vier Cup-Runden. Grödig musste bisher gegen keinen Bundesligisten antreten, im Achtel- bzw. Viertelfinale gelangen knappe Siege gegen die Zweitligisten St. Pölten (1:0) und FAC (2:1).

Bei der Generalprobe kam der Bundesliga-Spitzenreiter zu einem 2:1 gegen Ried. Hütter war über das Gesehene aber ebenso wie Sportdirektor Ralf Rangnick nicht allzu glücklich. Salzburg hatte gegen die Innviertler kaum Zugriff auf das Spiel. Dies soll sich im Cup wieder bessern. "Wenn unser Pressing über 90 Minuten funktioniert, dann hat keine Mannschaft in Österreich gegen uns eine Chance", meinte Stefan Ilsanker.

Im Lager der Grödiger bemühte man eine alte Floskel. "Salzburg ist natürlich der klare Favorit, aber bekanntlich hat der Cup seine eigenen Gesetze", meinte Trainer Michael Baur. Seine Elf werde in Teil eins von zwei anstehenden Duellen mit Salzburg - am Samstag wartet in der Liga der nächste Vergleich - "alles versuchen, um diese Hürde zu meistern".

In der Meisterschaft auf Rang acht liegend, ergibt sich für Grödig immerhin noch die Möglichkeit, wie im Vorjahr unter Hütter die Europacup-Qualifikation zu schaffen. Dabei mithelfen könnte der Spanier Tomi. Der Angreifer feierte beim 1:2 in Wolfsberg am Wochenende als Joker sein Comeback und traf dabei sogleich. Wieder zur Verfügung stehen Baur auch die in Kärnten gesperrten Robert Strobl und Christoph Martschinko. Salzburg hat bis auf den verletzten Christian Schwegler alle Stammkräfte zur Verfügung.