Österreich erreichte am Samstag gegen den Mitfavoriten Ghana ein 1:1, war aber bis zur Schlussminute der regulären Spielzeit vorangelegen, ehe Ghana durch einen Foulelfer noch der Ausgleich gelang. Grödig-Stürmer Bernd Gschweidl hatte Österreich in Führung gebracht (50.). Für das zweite Spiel am Dienstag gegen Panama sind drei Spieler fraglich. Florian Grillitsch und Philipp Lienhart
erlitten beim 1:1 gegen Ghana eine Gehirnerschütterung, Daniel Rosenbichler zog sich eine Schlüsselbeinverletzung zu.

"Es ist für jeden bitter, wenn man noch den Ausgleich fängt. Aber ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Leider haben wir den Sack nicht ganz zugemacht", erklärte Heraf, der den großen Torchancen Mitte der zweiten Hälfte nachtrauerte. "Wir haben fantastische Chancen herausgespielt, Wermutstropfen waren die vergebenen Chancen. Sonst hätten wir schon 2:0, 3:0 führen können", sagte der U20-Teamchef.

Herbstliche Bedingungen

Bei frischen 13 Grad, heftigem Wind und teils starkem Regen in Wellington lieferte Österreich dem U20-Weltmeister von 2009, der sich den neuerlichen Titel zum Ziel gesetzt hat, eine offene Partie. Die ÖFB-Elf stand defensiv ausgezeichnet und kam in der ersten Halbzeit nie wirklich in Bedrängnis.

Nach rund einer halben Stunde setzten die Österreicher auch offensiv vermehrt Akzente. Doch Valentin Grubeck wurde gerade noch abgeblockt (33.), Ghanas Torhüter Lawrence Ati war zudem im Spiel gegen viele seiner Clubkollegen auf dem Posten. Ati kommt so wie Stürmer David Atanga und vier Talente der ÖFB-Startelf aus der Red-Bull-Talenteschmiede Liefering.

Großer Erfolg

Mit viel Offensiv-Elan starteten die Österreicher in die zweite Halbzeit und wurden dafür auch bald belohnt. Gschweidl erkämpfte sich an der Strafraumgrenze von Ntim den Ball, zog aus spitzem Winkel auf das Tor und traf im zweiten Versuch zur Führung. Ghana erhöhte danach den Druck, drängte den rot-weiß-roten Nachwuchs zunehmend in die Defensive, tat sich aber unverändert schwer, gute Chancen herauszuarbeiten und konnte den reaktionsstarken Torhüter Tino Casali aus dem Spiel nicht überwinden.

Für Österreich ergaben sich aber immer wieder Kontermöglichkeiten, Markus Blutsch (60.) und Konrad Laimer (63.) vergaben die größten Chancen auf eine höhere Führung. Es sollte sich rächen. Im Finish attackierte Konrad Laimer Yaw Yeboah im Strafraum, das Manchester-City-Talent kam zu Fall und erhielt einen Elfmeter. Yeboah trat selbst an und sicherte seinem Team doch noch einen Punkt (90.).

Dennoch gilt das Remis als Erfolg für Österreich, das bei der vierten Teilnahme an einer U20-WM zum zweiten Mal nach Kanada 2007 (Platz 4) den Aufstieg schaffen will. "Jetzt gibt es ein Endspiel gegen Panama", sagte Heraf vor der nächsten Partie am Dienstag (2. Juni, 6.00 Uhr MESZ) gegen die Mittelamerikaner, die gegen Argentinien ein 2:2 holten. Zum Abschluss wartet am Freitag, 5. Juni (6.00) Argentinien. Die Erst- und Zweitplatzierten der fünf Vierer-Gruppen sowie die vier besten Gruppendritten qualifizieren sich für das Achtelfinale.