Matthias Dollinger will nicht mehr schweigen. "Ich habe der Austria lange die Treue gehalten. Doch mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, wo Verständnis und Wohlwollen ein Ende finden."

Der Ex-Nationalspieler klagt seinen Ex-Arbeitgeber auf fehlende Gehaltszahlungen. Austria Klagenfurt mit Präsident Peter Svetits soll ihm eine "hohe fünfstellige Summe" schulden. "Ich habe zwei Jahre lang kein Gehalt bekommen", sagt Dollinger, der vier Saisonen bei der Austria spielte und derzeit beim Landesligaklub ASV kickt.

Svetits bestreitet die Vorwürfe: "Dollingers Vertrag ist ein halbes Jahr, bevor ich 2011 zur Austria gekommen bin, entstanden. Jetzt taucht der Vertrag drei Jahre später plötzlich auf. Dollingers Vater hat diesen Vertrag damals mitunterschrieben. Da soll sich jeder selbst seinen Reim daraus machen." Pikant: Dollingers Vater, Matthias senior, ist nach wie vor Austria-Vizepräsident. Doch das ist nicht der einzige Reibepunkt.

Hinzu kommt, dass Dollinger junior unter Svetits-Vorgänger Hans Slocker bereit war, dem Klub finanziell unter die Arme zu greifen. "Slocker wollte damals zusperren. Ich habe dem Klub ein Darlehen von 60.000 Euro zur Verfügung gestellt, um den Spielbetrieb weiterzuführen. Ohne das würde die Austria heute nicht existieren", sagt Dollinger, der auch vom Darlehen bis heute keinen Cent gesehen hat. Außerdem seien zusätzlich noch 50.000 Euro an Siegesprämien für die Mannschaften ausständig. "Ich habe bis heute kein Signal von Svetits erhalten, dass er irgendeine Summe einmal auszahlt."

Laut Dollinger gäbe es noch weitere Austria-Spieler, die auf ausständige Gehälter warten. "Alles aus der Luft gegriffen", kontert Svetits, der sich im Falle einer Klage rechtliche Schritte gegen Dollinger vorbehält.