Nachdem Austria Klagenfurt vom Senat 5 der österreichischen Fußball-Bundesliga die Lizenz für die kommende Saison in erster Instanz nicht erhalten hat, bleibt den Violetten bis 9. Mai Zeit, schriftlich gegen diese Entscheidung Protest einzulegen. Obwohl Klubpräsident Peter Svetits zunächst ob der Enttäuschung einen Einspruch offen ließ, hat sich der Burgenländer mittlerweile dazu entschlossen von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.
„Wir sind gerade dabei, den Protest schriftlich auszuarbeiten“, erklärt Svetits. Die von der Bundesliga bemängelte fehlende Bankgarantie eines Sponsors wird aber nicht nachgereicht. „Es fehlen keine Unterlagen. Und an meinem Standpunkt hat sich nichts geändert, wir werden keine Bankgarantie abgeben“, so der Austria-Boss, der einmal mehr auf das uneingeschränkte Testat eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers verweist.

Mehr Objektivität gefragt

„Es ärgert mich maßlos. Wir haben einen fünfstelligen Betrag für die Prüfung ausgegeben und der Senat 5 gibt uns trotzdem keine Lizenz.“ Svetits plädiert daher, „für mehr Objektivität in diesen Gremien“, geht mit der Bundesliga hart ins Gericht: „Die Entscheidungen die dort getroffen werden sind subjektiv und nicht rechtens.“
Ob die Austria, wie bereits im Vorjahr, in zweiter Instanz die Lizenz erhalten wird, vermag der 58-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu beurteilen: „Voriges Jahr haben wir die Lizenz bekommen. Ob es heuer wieder so sein wird, kann man noch nicht sagen.“

Sechs Mitarbeiter gekündigt

Für den Fall, dass die Waidmannsdorfer auch in zweiter Instanz keine Spielgenehmigung erhalten, hat Svetits bereits vorgesorgt. „Präventiv habe ich alle Mitarbeiter gekündigt. Das betrifft drei Trainer und drei Büromitarbeiter.“ Neben der vorgenommen Streichung von Arbeitsplätzen, die bei Erhalt der Lizenz nichtig ist, ist auch eine parallele Planung für eine etwaige sportliche Zukunft nicht möglich. „Es ist ein Riesenschaden angerichtet. Eine Kaderplanung ist im Moment unmöglich. Alle Gespräche sind bis auf Weiteres ausgesetzt“, so Svetits, für den aber ohnehin der Fortbestand des Vereinsbetriebs im Vordergrund steht.

Neben der Klagenfurter Austria haben auch die zwei weiteren betroffen Klubs, Bundesligist Admria Wacker und Liga-Rivale Austria Lustenau, bei erneut verwehrter Spielgenehmigung die Möglichkeit, das Ständig Neutrale Schiedsgericht aufzurufen. Doch darauf hofft im Lager der Violetten niemand. „Davon gehen wir nicht aus“, gibt sich Svetits betont kämpferisch.

UWE BLÜMEL