Es kommt Farbe in die nicht immer noble Blässe des Kärntner Fußball-Funktionärswesens. Am 11. März wird ein neuer KFV-Präsident bestimmt, und es ist leicht möglich, dass damit eine Ära zu Ende geht. Dem Amtsinhaber Werner Lippitz stellt sich nämlich ein Team entgegen, das dem die Szene seit vielen Jahren beherrschenden Verbandschef eine Wahlniederlage bescheren könnte. Der als Spitzenkandidat ins Rennen gehende Klaus Mitterdorfer hat in monatelanger Vorbereitung eine hochkarätige Mannschaft auf die Beine gestellt, die nicht nur den Vorstand neu besetzen, sondern sämtliche Bereiche abdecken soll. Der erweiterte Kader für die Jahreshauptversammlung umfasst 32 Personen aus Sport, Wirtschaft, Recht und Medizin.

"Große Kompetenz"

„Wir stehen für Veränderung“, erklärte Mitterdorfer bei der Präsentation des Teams und versprach vor allem mehr „Transparenz“ in allen Belangen. „Es gibt zum Beispiel keinen Jahresbericht über die sportlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten des Verbandes, das werden wir ändern“, so Mitterdorfer weiter. Darüber hinaus soll gemäß den propagierten Absichten die Service-Qualität für die rund 170 Vereine im Land verbessert (etwa Hilfestellung bei der Sponsorensuche, etc.) sowie der Nachwuchs „intensiv“ gefördert werden. Besonderes Augenmerk wird laut Plan auch auf den Ausbau der Infrastruktur im ganzen Land gelegt. „Ich glaube, wir verfügen über große Kompetenz im sportlichen Bereich und auf allen anderen Gebieten“, meinte Mitterdorfer.

Die erste Kontaktaufnahme mit (allen) Vereinen ist bereits erfolgt, nun steigt das Team in die heiße Phase des Wahlkampfs ein. Immerhin ist neben dem Vorschlag durch einen Verein (SK Treibach) auch noch die Unterstützung von neun weiteren Klubs nötig. „Mein Ziel ist es aber, noch mehr Vereine zu gewinnen“, so der Anwärter.

Lippitz verzichtet nicht

Präsident Werner Lippitz versucht dem Widerstand mit relativer Gelassenheit zu begegnen. Sein Versuch, Mitterdorfer in sein Team zu holen, als er von dessen Absichten hörte, lässt aber doch auf gewisse Anzeichen von Nervosität beim inzwischen 70-Jährigen schließen. „Ich finde es spannender, mit neuen Ideen anzutreten“, so Mitterdorfer. Lippitz denkt aber nicht daran, auf eine neuerliche Kandidatur zu verzichten. „Das schließe ich aus“, so der Gastronom.
Nach der peinlich verlaufenen Wahl vor vier Jahren, die auch Lippitz selbst nicht gerade als Ruhmestat wertet („keine Vorzeigeveranstaltung“), wurden vor allem auf Betreiben der jetzigen Opposition die Statuten geändert. Bei der Abstimmung am 11. März wird erstmals geheim gewählt, eine Novität in Österreich.