Sie wollten mit einem Sieg in die Sommerpause gehen, zum Abschluss kassierte Ihre Mannschaft bei Meister Red Bull Salzburg aber eine 0:1-Niederlage.
HEIMO PFEIFENBERGER: Wir waren am Ende der Saison schon sehr am Limit. Einige Spieler hatten mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Uns hat daher der nötige Druck gefehlt, um Salzburg zu schlagen. Das Ergebnis ging deshalb in Ordnung.

Wie lautet Ihre persönliche Bilanz der abgelaufenen Saison?
PFEIFENBERGER: Wir haben wirklich ein cooles Frühjahr gespielt. Aber von den letzten beiden Partien war ich ein bisschen enttäuscht. Denn der Europacup wäre für uns möglich gewesen. Aber mit dem Substanzverlust in der Mannschaft war am Ende nicht mehr drinnen.

Sie haben die Mannschaft am 25. November als Schlusslicht übernommen. Sechs Monate später beendete der WAC auf Platz sechs die Saison, blieb 13 Heimspiele lang ungeschlagen. War so eine Steigerung zu erwarten?
PFEIFENBERGER: Damals wäre so eine Prognose wohl ein Wunder gewesen. Vor allem, wenn man bedenkt, in was für einer Situation wir uns befunden haben. Wir hätten uns keinen Umfaller leisten dürfen. Sonst wäre es für die Spieler vor allem mental ganz schwierig geworden.

Wie ist es Ihnen gelungen, das Team nach schwachem Herbst zurück in die Erfolgsspur zu bringen?
PFEIFENBERGER: Wir haben die richtigen Hebel angesetzt, das hat dann gleich sehr gut gegriffen und die Chemie zwischen Trainerteam und Spielern hat sofort gepasst. Es war einfach sofort eine richtig gute Kombination.

Sie sprechen das Trainerteam an. Welchen Anteil am Erfolg hat Ihr Co-Trainer Christian Ilzer?
PFEIFENBERGER: Er hat einen sehr großen Anteil. Er ist mit seiner Arbeit auf dem Platz und im taktischen Bereich sehr präsent. Aber ich muss auch ein großes Lob an Adi Preschern und Hansi Jochum (Anm. Tormann- & Co-Trainer) aussprechen. Sie gehören alle dazu, weil einer alleine kann nie etwas erreichen.

Welche Planungen haben Sie im Betreuerstab schon für die kommende Saison getroffen?
PFEIFENBERGER: Wir starten am 14. Juni in die Vorbereitung. Wir steigen nach zwei bis drei Tagen gleich so in das Training ein, wie wenn wir uns im Meisterschaftsbetrieb befinden würden. Aber zuerst sollen die Burschen einmal Urlaub machen und für 14 Tage nichts tun, um im Kopf wieder frisch zu werden.

Apropos Urlaub. Gönnen Sie sich auch eine fußballfreie Zeit?
PFEIFENBERGER. Ja. Zuerst geht es für ein paar Tage nach Italien. Später noch einmal für eine Woche nach Spanien. Ein Aktivurlaub mit ein bisschen Entspannung aber auch Planungen für die nächste Saison.

Welche Ziele setzen Sie sich für die Saison 2016/2017?
PFEIFENBERGER: Wir müssen im Spiel gegen den Ball noch aggressiver werden und mehr Kreativität im Angriffsspiel entwickeln. Denn 33 Tore in 36 Spielen waren viel zu wenig. Das geht auf Dauer nicht gut. Mit ein paar neuen Spielern sollte es unser Ziel sein, in der Tabelle weiter nach vorne zu kommen. Denn es gibt junge Österreicher, die nicht zu teuer sind. Aber wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, dass der WAC der richtige Schritt für sie ist.

INTERVIEW: UWE BLÜMEL