Das Frühjahr ist jene Jahreszeit im Fußball, in der die Bundesligisten vermehrt zum Taschenrechner greifen. Mit der schwindenden Anzahl an Spieltagen werden für die Vereine nämlich auch die Chancen rarer, das eigene Punktekonto noch weiter aufzustocken. Ursprünglich ausgerufene Saisonziele machen nach und nach der Analyse des tatsächlich Erreichten Platz. So wäre dem WAC mit drei Siegen und einem Remis aus den restlichen sieben Partien der Klassenerhalt rein rechnerisch nicht mehr zu nehmen.

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Doch in Wirklichkeit stellt sich die Lage für die Mannschaft von Trainer Heimo Pfeifenberger schon jetzt deutlich entspannter dar. Sollte heute (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen Rapid Wien ein Sieg gelingen, dürften die Wölfe das Kapitel Abstiegskampf wohl endgültig ad acta legen. „Ich glaube, mit drei Punkten wäre das Thema erledigt und wir könnten uns sogar ein bisschen nach vorne orientieren“, ist Angreifer Silvio optimistisch. Selbst wenn der WAC die restlichen sechs Spiele verlieren sollte, müsste Grödig noch 14 von 21 möglichen Punkten holen, was ob des Negativlaufs von elf sieglosen Spielen in Serie äußerst unrealistisch erscheint.
Das Duell mit den Hütteldorfern wird laut Pfeifenberger dennoch nicht auf die leichte Schulter genommen. „Wir haben uns einen super Polster erarbeitet, aber wir müssen hungrig bleiben.“

Rapid unter Druck

Diese Aussage trifft auf beide Teams zu, schließlich darf sich Rapid im Titel-Fernduell mit Red Bull Salzburg wegen des Vier-Punkte-Rückstands keinen Ausrutscher mehr erlauben. So sieht es auch Pfeifenberger, der sich ohnehin nicht zu sehr mit dem Gegner, sondern lieber mit den eigenen zuletzt an den Tag gelegten Stärken befassen will. „Jeder Spieler hat den Biss, dass wir unseren Lauf fortsetzen“, so der Trainer, der auf die imposante Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Serie verweist.

UWE BLÜMEL