Admira Wacker Mödling ist am Samstag an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gestürmt. Die Niederösterreicher kehrten mit einem knappen 1:0-Heimerfolg gegen den WAC auf die Siegerstraße zurück und zogen nach Runde acht an den beiden Wiener Großclubs Rapid und Austria vorbei auf Rang eins. Es ist die erste Tabellenführung für die Südstädter seit den Runden 10 bis 15 in der Saison 2011/12.

Abwehrchef Christoph Schößwendter (14.) sorgte für den entscheidenden Treffer in der BSFZ-Arena, profitierte dabei aber von einem groben Schnitzer von WAC-Goalie Alexander Kofler. Dadurch wurde der bereits fünfte Saisonsieg der Truppe der beiden Trainer Ernst Baumeister und Oliver Lederer perfekt. Die Admira hat einen Punkt Vorsprung auf Rapid, zwei Zähler beträgt die Differenz zur Austria.

Der WAC blieb demgegenüber im Tabellenkeller stecken und bekam sogar von Ried die Rote Laterne überreicht. Nach drei Niederlagen in Folge und nun schon 16 Auswärtspartien ohne Sieg stehen Coach Dietmar Kühbauer harte Zeiten bevor. Seine Mannschaft hat erst vier Zähler auf dem Konto.

Bei beiden Teams standen die im Rahmen eines Spielertausches kurz vor Transferschluss gewechselten Spieler Issiaka Ouedraogo (WAC) bzw. Peter Zulj (Admira) in der Anfangsformation. Von Ouedraogo war mehr zu sehen, dafür durfte sich Zulj am Ende über drei Punkte freuen.

Die Kärntner waren in der Anfangsphase besser in den Zweikämpfen und fanden durch Manuel Seidl, dessen Schuss drüber ging (7.), auch die erste nennenswerte Möglichkeit vor. Nach einem katastrophalen Eigenfehler gerieten die mit Rückkehrer Nemanja Rnic in der Innenverteidigung angetretenen Gäste aber schnell auf die Verliererstraße. Nach einem weiten Siebenhandl-Abschlag kam Kofler unnötig aus dem Tor, durfte knapp außerhalb des Strafraums aber nicht mehr mit der Hand zum Ball gehen und verlor das Kopfballduell mit dem aufgerückten Schößwendter (14.). Damit war das dritte Saisontor des rechtzeitig fit gewordenen Admira-Abwehrchefs perfekt.

Gleich darauf gab es für die Kärntner mit dem Ausfall des erst kürzlich wieder fit gewordenen Seidl wegen einer Knöchelverletzung den nächsten Rückschlag. Die Kärntner hielten die Partie zwar offen, gefährlicher waren aber die Admiraner, dabei vor allem Starkl. Ein Kopfball der Rapid-Leihgabe ging über das Tor (25.), ein weiterer wurde von Joachim Standfest in dessen 450. Bundesligaspiel gerade noch über das Tor abgewehrt (36.).

Der WAC gab kurz vor dem Pausenpfiff ein Lebenszeichen ab, ein Schößwendter-Kopfball wäre beinahe im eigenen Tor gelandet, wenige Augenblicke später parierte Jörg Siebenhandl einen Standfest-Schuss zur Ecke (je 45.). Nach der Pause lauerten die Admiraner, bei denen Starkl mit einer Gehirnerschütterung in der Kabine geblieben war, auf Konter, der WAC war gefährlicher, blieb aber im Abschluss glücklos.

Siebenhandl rettete bei Abschlüssen von Philip Hellquist (57.) und Jacobo (72.) in höchster Not. Auch nach der Gelb-Roten Karte für Schößwendter (78.) nach Foul an Ouedraogo änderte sich nichts mehr am Heimsieg der Südstädter, die zuletzt gegen die Austria mit einem unglücklichen 0:1 die erste Niederlage kassiert hatten.

Die Meinungen

Ernst Baumeister (Admira-Wacker-Mödling-Trainer): "Es war eine ausgeglichene Partie, wir hätten schon vor der Pause bei den Chancen von Starkl das Match fertig spielen können. Nach der Pause haben wir das Spiel nicht mehr in den Griff bekommen. Der letzte Pass ist nicht geglückt, wir haben keine guten Konter gespielt und es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bringen. Spielerisch können wir nicht zufrieden sein, eventuell noch mit den ersten 20 Minuten, aber kämpferisch war es von der ersten bis zur 93. Minute großartig. Die Tabellenführung ist eine super Sache."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Die Situation hat sich für uns sicher nicht verbessert, leider haben wir wieder ausschließlich durch einen Eigenfehler verloren. Wenn man von der ersten halben Stunde absieht, kann man mit der Leistung einigermaßen zufrieden sein. Ein Unentschieden wäre definitiv gerechter gewesen, weil die Admira nicht so souverän gespielt hat. Bei uns war ein Aufwärtstrend erkennbar, aber es fehlt eben ein Erfolgserlebnis. Wenn man unten ist, verliert man solche Partien, wenn man oben ist wie die Admira, gewinnt man sie. Wir brauchen unbedingt mehr Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Wir werden weiter mit der Mannschaft hart arbeiten."