Um 11 Uhr bat Dortmund-Trainer Thomas Tuchel seine Mannen zum Abschlusstraining in das Wald-Stadion in Velden. Der Coach sperrte dabei allerdings die Öffentlichkeit aus. Das zeugt von einer doch leichten Nervosität vor der Partie um 21.05 Uhr im Wörthersee-Stadion.

Der Ankunftstag

Um Punkt 14.35 Uhr landete die Charter-Maschine mit den prominenten Gästen aus Dortmund auf dem Klagenfurter Flughafen. Als Erster der 55-köpfigen schwarz-gelben Abordnung stieg ein sichtlich entspannter Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke aus dem Flugzeug. „Hast du schon eine Runde um den Wörthersee gedreht“, scherzte der starke Mann des BVB mit dem Chauffeur, der die Fahrt mit dem klubeigenen Vereinsbus bereits einen Tag zuvor angetreten hat. Nach Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Thomas Tuchel betraten dann auch die Stars rund um Marco Reus und Mats Hummels das Klagenfurter Rollfeld.

Keine Chance für Fans

Die rund 200 Schaulustigen, die trotz des regnerischen Wetters den Weg nach Annabichl gefunden hatten, wurden jedoch enttäuscht. Für die Spieler ging es im Bus und per Konvoi bestehend aus Polizei und Sicherheitskräften direkt weiter ins Hotel nach Velden. Autogrammwünsche oder gar ein Schnappschuss blieb ihnen verwehrt, die scheuen Fußball-Stars waren nur aus der Ferne zu bewundern.

Freude bei Kampl

Nur wenig Zeit zum Akklimatisieren blieb Hummels und Co. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es dann um 18 Uhr schon weiter in das Oval des Wörthersee-Stadions. Im gut gefüllten Presseraum standen Neo-Trainer Thomas Tuchel und Ex-Salzburger Kevin Kampl den Journalisten Rede und Antwort. "Es freut mich, dass ich wieder nach Österreich zurückgekehrt bin", plauderte der slowenische Nationalspieler. Obwohl er mit den Bullen in Klagenfurt über den Cupsieg jubeln durfte, hat Kampl nicht nur gute Erinnerungen an Kärnten.

Im vergangenen September musste er sich mit den Mozartstädtern im Duell um die Tabellenführung dem WAC in Klagenfurt mit 0:1 geschlagen geben. "Natürlich erinnere ich mich noch an die Niederlage. Wir haben uns allgemein in Kärnten gegen den WAC immer sehr schwergetan", erklärt der Blondschopf, jedoch mit dem Zusatz: "Dieses Mal ist es etwas anderes. Daher hoffe ich, dass uns so etwas nicht passiert."

Tuchel-Lob für den WAC

Dass Pflichtspiel-Debüt als Dortmund-Coach ist laut Tuchel alles andere als eine leichte Aufgabe. "Die Mannschaft von Didi Kühbauer ist eine sehr eingespielte, homogene Mannschaft mit gutem Umschaltverhalten. Sie hat sich in der zweiten Qualifikationsrunde völlig verdient durchgesetzt." Trotz des Lobs für den Kontrahenten weiß Tuchel um die Rollenverteilung im österreichisch-deutschen Duell. "Wir haben viel zu verlieren, der Gegner hat alles zu gewinnen. Aber unsere Favoritenrolle verpflichtet uns zu einer Topleistung und für die fühlen wir uns bereit." Keine leeren Worte.

Tuchel verdeutlichte dies seinen Spielern beim Abschlusstraining. Nach kurzem Fototermin fand es abgeschottet hinter verschlossenen Toren statt.

UWE BLÜMEL