Er ist nicht unbedingt als der Nabel der Luftfahrt bekannt. Doch für einige Passagiere stellt der Klagenfurter Flughafen am Mittwoch den Ausgangspunkt für eine hoffentlich lange und ereignisreiche Reise durch Europa dar. Die Rede ist von der etwa 70 köpfigen Abordnung des WAC, die um 9.30 Uhr in Richtung Minsk abhebt.

Das Hinspiel der zweiten Qualifikations-Runde zur Europa League am Donnerstag (18.30 Uhr) im weißrussischen Soligorsk ist für die Lavanttaler die Belohnung für die starken Leistungen in der abgelaufenen Saison und der Aufbruch in fußballerisches Neuland. Denn noch nie in der Vereinsgeschichte durften sich die Wölfe auf internationalem Parkett beweisen, dementsprechend groß ist die Vorfreude bei den Spielern. „Ich freue mich schon sehr auf die Erfahrungen, die wir machen werden“, erzählt Mittelfeld-Motor Roland Putsche. Ähnlich sieht es Kapitän Michael Sollbauer: „Wir sind gespannt, was uns erwartet. Es ist für mich auf jeden Fall ein toller Schritt, mit einer Mannschaft aus Kärnten im Europacup dabei zu sein.“

Mit Informationen über internationale Aufeinandertreffen hat Manuel Weber seine Mitspieler versorgt, schließlich lief der Villacher für Ex-Klub Sturm Graz schon 28 Mal auf europäischem Niveau auf.

Gesprächsstoff für Spieler

„Wir haben mit Manuel in letzter Zeit schon viel über den Europacup gesprochen und uns seine Geschichten angehört“, so Putsche. Mit einem Erfolg gegen Soligorsk könnten die Europacup-Debütanten selbst für weitere Geschichten in der WAC-Kabine sorgen. „Wir wollen in ein paar Jahren alle davon reden, dass wir im Europacup etwas erreicht haben“, hofft Sollbauer in Weißrussland auf einen gelungenen Auftritt.

Die Vorzeichen stehen jedenfalls nicht schlecht. Mit Ausnahme des Europacup-erprobten Joachim Standfest, der Routinier befindet sich noch im Aufbau-Training, kann Didi Kühbauer auf sämtliche Spieler zurückgreifen. Bevor heute Abend in Minsk das Abschlusstraining stattfindet, versammelte der Burgenländer gestern seine Schützlinge in der Lavanttal-Arena noch zu einer Videoanalyse des kommenden Gegners: „Wir haben uns in den letzten Tagen sehr intensiv mit Soligorsk beschäftigt. Sie können uns nicht mehr überraschen.“

Außerdem sollen sich laut dem WAC-Coach seine Schützlinge „nicht zu sehr vom Drumherum eines Europacup-Spiels“ beeinflussen lassen. Wobei sich Kühbauer bei einer Sache sicher ist: „Die Spieler werden Erfahrungen sammeln, die einem keiner mehr nehmen kann.“

UWE BLÜMEL