Der Vertreter des Glenavon FC, der aussah, wie nach den Vorstellungen von Dietmar Riegler ein Nordire auszusehen hat, kam lächelnd auf den WAC-Präsidenten zu und ermunterte ihn zur moralischen Unterstützung. „Haltet uns die Daumen, dass wir zu euch kommen“, sagte er, wohl wissend, dass sein Klub lediglich Außenseiterchancen hat. Glenavons Gegner in der ersten Runde der Europa-League-Qualifikation ist die doch stärker einzuschätzende Mannschaft von Schachtar Soligorsk aus Weißrussland. Für den WAC, der auf den Sieger aus diesem Duell trifft, wird die Premiere auf internationaler Ebene in jedem Fall zu einer durchaus lösbaren Aufgabe.

Soligorsk schon gegen Ried und Sturm

Einschlägige Erfahrung mit Soligorsk machte ebenfalls in der zweiten Quali-Runde vor drei Jahren die SV Ried, die nach einem 1:1 und einem 0:0 dank des Auswärtstors weiterkam. 2008 setzte sich Sturm Graz im damaligen UI-Cup gegen die Weißrussen mit 2:0 und 0:0 durch. „Dass wir das zweite Spiel zu Hause haben, ist sicher ein Vorteil“, so Riegler, dem eine Reise nach Nordirland lieber wäre. Den ersten Auftritt im Hauptquartier des europäischen Fußballs in Nyon hat der Präsident genossen. „Es war schon ein Erlebnis und sehr interessant, einmal auf dieser Bühne dabei gewesen zu sein“, meinte der Klubchef, der einen Aufstieg für möglich hält, „wenn wir so auftreten wie in der Bundesliga gegen die vermeintlich starken Klubs wie Salzburg oder die Austria.“. Zudem bestätigte Riegler, dass noch ein Mittelfeldspieler verpflichtet wird.

Im Meisterschaftsbetrieb

Soligorsk befindet sich mitten in der von April bis November laufenden Meisterschaft und liegt derzeit auf Platz vier. 2014 scheiterten die Weißrussen erst im Europa-League-Play-off an PSV Eindhoven, nachdem sie zuvor mit Derry schon einen nordirischen Klub sowie Waregem aus Belgien eliminiert hatten. Glenavon, schon 1889 gegründet, schied vor einem Jahr schon in der ersten Qualifikations-Runde gegen Hafnarfjördur aus Island aus.

HUBERT GIGLER