Die Hoffnungen auf einen spannenden Titelkampf in der Bundesliga dürften sich wohl schon vor Beginn des letzten Meisterschaftsviertels zerschlagen haben. Zu weit scheint Red Bull Salzburg in der Tabelle (neun Punkte Vorsprung auf Rapid Wien) dem Rest der Liga enteilt zu sein. Manifestiert wird diese These mit einem Blick auf die Statistik. In 21 von 25 Spieltagen hielten die Mozartstädter die Spitzenposition, lediglich von Runde acht bis elf konnte der amtierende Meister auf Platz zwei verdrängt werden.

Hauptverantwortlich für die kurze Unterbrechung der Salzburger Dominanz war der WAC, der sich mit einem 1:0-Sieg in Klagenfurt am 14. September an die Tabellenspitze manövrierte. Als „krasser Außenseiter“ in die Partie gegangen, sprach Trainer Didi Kühbauer nach dem Abpfiff von „einer unglaublichen taktischen und kämpferischen Leistung“. Salzburg-Coach Adi Hütter sprach eine „Gratulation an Wolfsberg“ aus.

Turbulentes Duell
Vor dem zweiten Saisonduell am 21. November lechzten die Salzburger, die in der Zwischenzeit die Tabellenführung vom WAC zurückeroberten, im Heimspiel „nach Revanche“. Von einer Wiedergutmachung war wenig zu erkennen, dank zweier umstrittener Elfmetertore egalisierten die Hausherren noch die 2:0-Führung der Lavanttaler. Für Kühbauer war „zumindest der zweite Elfmeter nicht zu geben. Mir tut es für die Spieler leid, sie hätten sich den Sieg verdient gehabt.“

Vor dem dritten Saisonduell heute (18.30 Uhr) in der Lavanttal-Arena hat sich die Charakteristik des Aufeinandertreffens geändert. Während die ersten beiden Begegnungen mit der Bezeichnung „Tabellenführer gegen ersten Verfolger“ über die Bühne gingen, hat sich der WAC mit durchwachsenen Auftritten im Frühjahr selbst in die Außenseiterrolle befördert.

Veränderte Vorzeichen
„So groß war der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften in dieser Saison noch nicht“, sagt Kühbauer, der sein Team in der ungleich schlechteren Ausgangslage sieht. „Aber es wäre schlimm, wenn wir deshalb sagen würden, dass für uns nichts drinnen wäre“, möchte der Burgenländer dennoch keine vorzeitige Resignation bei den Lavanttalern aufkommen lassen.
Um gegen die beste Offensive der Liga bestehen zu können, baut Kühbauer auf eine kompakte Defensivleistung seiner Elf: „Wir werden nicht versuchen, mit den Salzburgern mitzuspielen, vielleicht gelingt uns dann die Sensation.“

UWE BLÜMEL