Kein Punkt, zwei Verletzte. So lautete die Bilanz des WAC nach der 1:2-Heimniederlage gegen Ried. Nicht nur, dass den Lavanttalern der Anschluss an die Tabellenspitze nach und nach zu entgleiten droht, muss sich Trainer Dietmar Kühbauer für das Auswärtsspiel gegen Sturm Graz (morgen, 16 Uhr) auch mit Personalsorgen herumschlagen.
Tadej Trdina zog sich gegen die Oberösterreicher, nachdem er von Janeczek im Gesicht getroffen wurde, bereits in der Anfangsphase einen Nasenbeinbruch zu.

Stürmer-Engpass

Ob der Slowene gegen Sturm zur Verfügung stehen wird ist offen. „Tadej war gestern zur Untersuchung im Krankenhaus. Er bekommt eine Spezialmaske, aber wie er damit zurechtkommt, werden wir erst sehen“, so Kühbauer, der gegen die Steirer einen Stürmer-Engpass zu befürchten hat. Neben Trdina sind auch Neuzugang Herve Oussale (Muskelprobleme) und Attila Simon (trainierte erstmals nach überstandener Grippe mit der Mannschaft) fraglich, mit Silvio steht lediglich ein fitter Angreifer zur Verfügung.


Sicher fehlen wird gegen seinen Ex-Klub Manuel Weber. Der Mittelfeldspieler bezahlte die Niederlage gegen die Rieder mit einem Fingerbruch, seine linke Hand ist eingegipst. „Erst wenn die Schwellung abgeklungen ist, bekomme ich Montag oder Dienstag eine Spezialschiene“, erklärt Weber, der erst dann wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird.
„Natürlich sind die Ausfälle schade, aber ich bin mir sicher, dass wir elf gute Spieler aufs Feld schicken werden“, will Kühbauer nicht zu viele Gedanken an die angespannte Personalsituation verschwenden.

Unerklärlicher Rückfall

Vielmehr beschäftigt den 43-Jährigen der Leistungsrückfall seiner Elf nach der 1:0-Führung. „Wir haben Ried durch einen Fehler zurück in die Partie gebracht“, so Kühbauer, der nicht versteht, „warum wir nach dem 1:1 nicht zurück in die Spur gefunden haben“. Vor allem das gewohnte Angriffsspiel über die Außenbahnen blieb beim WAC mit Rene Seebacher und Jacobo über weite Teile auf der Strecke. „An ihnen lag es nicht. Wir haben vier sehr gute Außenspieler“, so Kühbauer, der ergänzt: „Wernitznig und Kerhe betreiben bei ihrem Spiel sehr viel Aufwand, daher habe ich mich gegen Ried für die anderen beiden auf diesen Positionen entschieden.“

Selbstbewusster Gegner

Viel Zeit um über die jüngsten beiden Niederlagen nachzudenken bleibt den Lavanttalern nicht, der Fokus ist bereits auf das Pack-Derby gegen Sturm gerichtet. „Wir haben morgen schon wieder die nächste Möglichkeit, Punkte einzufahren. Aber Sturm wird mit breiter Brust auflaufen, wir müssen Farbe bekennen um dort bestehen zu können“, erwartet sich Kühbauer eine schwierige Aufgabe.

UWE BLÜMEL