Vor dem gestrigen Nachmittagstraining und den damit verbundenen Vorbereitungen auf das Heimspiel gegen Ried (morgen, 19 Uhr) rief man sich beim WAC die zuletzt aufgetretenen Problemzonen ins Bewusstsein. Mangelnde Chancenauswertung und das erneute Verursachen eines Elfmeters verhinderten beim Auswärtsspiel in Altach einen Punktezuwachs. „Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte gut gespielt, aber die Chancenauswertung hat nicht gepasst“, gibt sich Manuel Kerhe kritisch. Laut dem Mittelfeldspieler muss man gegen Ried „im Abschluss einfach konzentrierter sein“.Ähnlich sieht es Kapitän Michael Sollbauer, der mit der spielerischen Leistung abgesehen vom ausbleibenden Torerfolg durchaus zufrieden war.


Ein wichtiger Schlüssel für zukünftige Erfolge liege laut Sollbauer neben der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse in einer konsequenteren Abwehrarbeit: „Die letzten Elfer gegen uns waren klar zu geben. Wir müssen schauen, dass wir diese Fehler abstellen, weil sonst wird es schwierig.“ Zudem zeigt eine Statistik, dass die Lavanttaler in der laufenden Saison 72 Prozent der Gegentreffer in der zweiten Hälfte kassierten. „Diese Zahlen lügen nicht. Es ist einfach so, dass gegen Spielende vermehrt Fehler auftreten“, so der Innenverteidiger. Mit den Oberösterreichern ist morgen zudem ein Gegner in der Lavanttal-Arena zu Gast, der 70 Prozent seiner Treffer im zweiten Spielabschnitt erzielte. Mit dieser Marke sind die Innviertler Liga-Spitze. „Wir sind vor Ried gewarnt. Sie kämpfen bis zum Schluss und kommen, wie zuletzt gegen die Admira, auch nach einem Rückstand noch in die Partie zurück“, weiß Sollbauer.


Ein Sieg gegen die Elf von Oliver Glasner wäre nicht nur im Kampf um die Europacup-Plätze, sondern auch im Hinblick auf das bevorstehende Pack-Derby auswärts gegen Sturm Graz (Samstag, 16 Uhr) von Bedeutung. Die Steirer treffen bereits heute (19 Uhr) zu Hause auf die krisengebeutelte Wiener Austria.


Bei den Violetten ist nach der 0:1-Niederlage bei Schlusslicht Wiener Neustadt und dem daraus resultierenden sechsten Tabellenplatz Feuer am Dach. Trainer Gerald Baumgartner ist bei Vorstand und Fans angezählt. „Natürlich ist es keine leichte Situation. Ich glaube aber, mit dem Druck umgehen zu können“, ist der Austria-Coach nach wie vor optimistisch. Auch Sturm-Trainer Franco Foda hofft nach dem mäßigen Frühjahrsstart auf ein Erfolgserlebnis seiner Elf: „Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen.“

UWE BLÜMEL