Noch spürt er den Druck der Konkurrenz nicht unmittelbar, der WAC, denn ein Sicherheitsabstand blieb bestehen. Doch allzu lange dürfen sich die Kärntner nicht mehr ausruhen auf dem Punktepolster, der von der Mannschaft als sanftes Ruhekissen nun schon über Gebühr strapaziert wird. Die Mannschaft von Dietmar Kühbauer stagniert, und läuft damit Gefahr, den so schön herausgeholten Bonus wieder zu verspielen. Einige Problemfelder gilt es nun zu bearbeiten, denn die Ursachen für die aktuelle Misere sind vielfältig.

Selbstbewusstsein

Die Spieler müssen wieder abrufen, was ihnen im ersten Drittel der Meisterschaft so leicht gefallen ist. Es gilt, die Sicherheit zurückzugewinnen, die vor allem im Pass-Spiel verloren gegangen zu sein scheint. Denn gegen Wiener Neustadt landeten drei von vier Bällen beim Gegner. Die Spieler müssen sich klarmachen, dass der zweite Platz einerseits ein Auftrag ist, dieser Position gerecht zu werden, andererseits noch immer geeignet ist, Ruhe zu bewahren. Möglicherweise fällt dies gegen nominell stärkere Gegner wie nun Salzburg und – eine Woche darauf – Rapid wieder etwas leichter.

Leistungsträger

Den Spiel-Machern der ersten Phase fehlt es derzeit zum Teil an Durchsetzungsvermögen bzw. sie fehlen der Mannschaft. Mit ihnen steht und fällt die Performance des WAC. Peter Zulj weist eine noch zu starke Schwankungsbreite in seinen Leistungen auf, während Jacobo sich zwar bemüht, aber allein auf weiter Flur auf verlorenem Posten steht. Im Angriff ist es schlicht und einfach die lange Absenz von Tadej Trdina, die den Kärntnern zu schaffen macht. Weder Simon noch Silvio können die Spitze ersetzen. Der Torjäger könnte in Salzburg zu seinem Comeback kommen. Doch es liegt bei jedem einzelnen Klubmitglied, von allen ist Eigeninitiative erwünscht.

Trägheit

Es hat sich eine Bequemlichkeit breitgemacht, die derzeit kaum getarnt wird. Das Tempo der starken Phase ist einem zu (nach)lässig gewordenen Spielstil gewichen. Anstelle der Einsatzfreude scheint Hemmung zu herrschen. Durch die Sperren für Rnic und Sollbauer ergeben sich Chancen für die Reservisten. Sie sollten sie nützen.