Er hat sich sukzessive hineingespielt, und jetzt ist der WAC endgültig dort angekommen, wo er natürlich nie hinwollte, nämlich in der Krise. Selbst nach vier Spielen mit nur einem Punkt konnten die Kärntner die Fakten noch verleugnen, denn sie hatten keine Auswirkungen auf die Tabellenposition. Und sogar nach der peinlichen 0:2-Schlappe gegen Wiener Neustadt bleibt der WAC an zweiter Stelle, aber in der spielerischen Rangordnung sind die Wolfsberger viel tiefer gerutscht. Am deutlichsten tritt die aktuelle Befindlichkeit im Angriff zutage. Denn nun ist die Mannschaft in der Bundesliga schon 440 Minuten ohne Torerfolg geblieben.

Harmlosigkeit

Der WAC hätte mit vollem Elan aus der Länderspielpause kommen sollen, aber fiel in Wiener Neustadt durch erstaunliche Lethargie, mangelnde Konzentration und ausgeprägte Fehleranfälligkeit auf. Dazu gesellte sich neuerlich eine nun schon sehr beunruhigende Harmlosigkeit. Im gesamten Match gegen den Tabellenletzten erspielte sich die Mannschaft von Dietmar Kühbauer keine einzige Torchance. Schon im Mittelfeld ging der Ball rasch verloren, und kam es zu Flanken, so wurden sie abgeblockt.

Maierhofers Coup

Die solide Abwehr der gut eingestellten Wiener Neustädter im ersten Spiel nach Heimo Pfeifenberger hatte mit der Gäste-Offensive keine Mühe. Und im Angriff der Gastgeber erwies sich schließlich tatsächlich der jüngste Transfercoup als zumindest für dieses Match mitentscheidende Maßnahme. In der 47. Minute stand Stefan Maierhofer goldrichtig und beförderte den Ball mit einem Fersler zur Führung über die Linie.
Auch der Rückstand löste bei den Kärntnern keine nennenswerte Gegenwehr oder gar ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage aus. Und je weiter die Partie fortschritt, desto rückständiger agierte der WAC.

Folgenschwere Schiri-Entscheidungen

Das Formtief in Kombination mit weiteren Ereignissen lässt auch für die nähere Zukunft nichts Gutes erwarten. In der 74. Minute gab es einen Elfer für die Wiener Neustädter, der sicher verwertet wurde. Über den Strafstoß – nach Attacke von Rnic – ist vielleicht zu diskutieren, ebenso wie über die Rote Karte gegen Michael Sollbauer wegen Torraubs, aber beide fehlen am nächsten Sonntag in Salzburg, denn der Serbe sah die fünfte Gelbe Karte. Zudem bekam Stefan Schwendinger Gelb-Rot. Und Co-Trainer Hannes Jochum wurde vom Referee angezeigt. Wiener Neustadt hatte übrigens den letzten Sieg in Wolfsberg gefeiert.