Grau ist alle Theorie, doch der Novembernebel, der bisher dem WAC die Sicht aufs gegnerische Tor verstellte, soll sich heute lichten. Die Kärntner füllten die Länderspielpause mit vielen speziellen Übungseinheiten, die ein Ziel hatten, nämlich zu treffen. Nach 350 Minuten ohne Torerfolg in der Bundesliga sollen gegen jenen Gegner, der zwischendurch im Cup bezwungen wurde, nämlich Wr. Neustadt, die Eintragungen in die Schützenliste wieder aufgenommen werden.

„Ich glaube, dass es gut gehen kann“, sagt Dietmar Kühbauer, der das Testspiel gegen Lok Zagreb lobend erwähnte. Zwar gab es nur ein 1:1, „aber wir haben uns wirklich viele Möglichkeiten herausgespielt. Und auch das Pass-Spiel hat sehr gut funktioniert“, meinte der Trainer, der bei den täglichen Übungen „viele Abschlüsse“ zählte, jedoch weiß, dass „der Stress im Match ein anderer ist als im Training.“

Zwei Kranke

Die personellen Probleme wurden in den vergangenen zwei Wochen allerdings nicht behoben. Zwar hat Tadej Trdina seine Leistenprobleme überwunden, nun aber wurde der Stürmer von einem grippalen Infekt in die Knie gezwungen. „Das ist schade, denn er hat sofort ins Mannschaftstraining hineingefunden, so, als ob er nie weggewesen wäre“, sagt Kühbauer. Auch Manuel Weber fällt krankheitshalber aus, und der noch rekonvaleszente Stephan Palla wird vermutlich am nächsten Sonntag im Topspiel beim Tabellenführer Salzburg den Wiedereinstieg ins Spielgeschehen wagen.
Also probiert Kühbauer eine neue Variante und lässt Joachim Standfest von dessen Stammposition auf der rechten Abwehrseite ab- und leicht ins zentrale Mittelfeld vorrücken. „Er kann das gut, und uns hat in der Mitte in den letzten Spielen ein bisschen die Ballsicherheit gefehlt“, so der Trainer. In der Abwehr erhält Michael Berger wieder eine Chance. Drei Punkte wären die ideale Basis für die Aufgaben gegen Salzburg und Rapid und gut für die Absicherung von Platz zwei.

Maierhofer motiviert

Bei Wiener Neustadt ist in der Pause mit der Trennung von Trainer Heimo Pfeifenberger und der Verpflichtung des 2,02-m-Stürmers Stefan Maierhofer einiges in Bewegung gekommen. Interimstrainer Günter Kreissl zeigt sich begeistert vom Neuankömmling, vor allem dessen Motivations-Energie. Kühbauer bleibt gelassen. „Wir ziehen unser Spiel durch, uns lässt das eher kalt“, meint der Burgenländer.
Mit Wiener Neustadt hat der WAC trotz des Cuperfolgs noch eine Rechnung offen, denn das Heimspiel gegen die Niederösterreicher bedeutete für die Kärntner die erste Niederlage.