Das gute Gefühl lässt sich durch die Fakten untermauern. Immer stärker bekommen die Spieler des WAC den Hauch der Erstklassigkeit zu spüren und sie lassen sich davon nicht erschüttern. Viele Faktoren spielen zusammen und gerade jetzt in der Schlussphase dem WAC in die Hände.

Selbstvertrauen. "Wir haben die besten Chancen, die anderen müssen aufholen", sagt Dario Baldauf, der mit seinem Treffer in Grödig ein weiteres Puzzleteil in das Gesamt-Arrangement namens Aufstieg gesetzt hat. Da kann sich der Verteidiger auch das Eingeständnis erlauben, dass die Mannschaft leistungsmäßig Spielraum nach oben hat. Doch die Position der Nummer eins festigt auch das Selbstvertrauen. "Der Sieg war nicht glücklich, wir haben in 90 Minuten keine Torchance von Grödig zugelassen."

Sicherheit. Der entscheidende Treffer war bereits das sechste Saisontor des Defensivspielers, der das Fernduell gegen seine Vorarlberger Landsleute entspannt sieht. Am Dienstag folgt das Heimspiel gegen Baldaufs Ex-Klub FC Lustenau, während die härtesten Konkurrenten Altach und die im Frühjahr besonders starke Lustenauer Austria im Derby aufeinandertreffen. "Ein Unentschieden wäre am besten, aber natürlich müssen wir auch erst gewinnen." Den Pflichtsieg gibt es nicht, das zeigten auch die Altacher, die sich am Samstag gegen Hartberg zu einem 1:0-Erfolg plagten. Trainer Nenad Bjelica lässt sich durch Klagen über Leistungsdefizite nicht aus der Ruhe bringen. "Die Gegner kommen gegen uns kaum zu Gelegenheiten, wir haben im Frühjahr schon fünf Mal zu null gespielt, im ganzen Herbst nur vier Mal. Und unsere Niederlagen sind alle unglücklich zustande gekommen, durch Eigentore oder in den letzten Minuten."

Atmosphäre. Das Ziel Bundesliga klingt verlockend, aber die Vereinsführung übt keinerlei Aufstiegsdruck auf das Team aus. "Wir bauen selbst positiven Druck auf", sagt Baldauf und der Trainer bestätigt den Spieler. "Wir müssen mit der Situation sehr glücklich sein, denn wir spielen eine tolle Saison. Atmosphäre und Einstellung sind bestens und ich erkenne keine Nervosität." Diese zeigt sich eher bei der Konkurrenz, besonders beim LASK. "Für die anderen, besonders für Altach, ist der Aufstieg ein Muss", so Bjelica.

Kader. Die Dichte in der Mannschaft kommt immer stärker zur Geltung. Bis auf den noch zwei Wochen pausierenden Sollbauer sind alle Spieler fit, das fördert den internen Konkurrenzkampf, denn jeder will aktiv in den Titelkampf eingreifen. "Ich habe jetzt immer die Möglichkeit, wieder frischere Spieler zu bringen", schätzt Bjelica die Größe des Kaders. Das bringt individuelle Nachteile mit sich, denn für einige Kicker bleibt dann nur ein Platz auf der Tribüne.