Ivica Vastic und der SK Sturm in einem Atemzug genannt, bedeutet Erfolg. Dementsprechend gerne müssten Sie nach Graz kommen.
IVICA VASTIC: Ich komme immer gerne nach Graz. Es ist eine schöne Stadt mit tollen Leuten. Wir wohnen in Niederösterreich und ich pendle ständig nach Mattersburg. Da bin ich froh, wenn ich nicht im Auto sitzen muss. Leider komme ich deshalb zu wenig nach Graz.

Aus Sicht der Sturm-Anhänger kommen Sie heute aber nicht unbedingt mit den besten Absichten nach Graz.
VASTIC: Na ja, wir werden versuchen, zu gewinnen. Das ist klar. Wichtig wird sein, dass wir gut und viel laufen. Sturm ist eine spielstarke Mannschaft, wie man gegen Salzburg sehen konnte. Sie haben mit Pech verloren.

Auch Sie haben mit Mattersburg drei Niederlagen in Serie kassiert. Woran klemmt’s?
VASTIC: Gegen den WAC haben wir mit Pech verloren, weil Entscheidungen gegen uns getroffen worden sind. Und gegen Rapid habe ich den falschen Spielplan gewählt. Das ist meine Verantwortung. Aber ich habe meine Lehren daraus gezogen. Man muss als Trainer auch die Art und Weise von Niederlagen bewerten. Wie wir verloren haben, lässt mich ruhig bleiben.

Was muss gegen Sturm besser werden?
VASTIC: Wir sind Aufsteiger und stecken in einem Prozess. Wir lernen von Spiel zu Spiel. Wichtig wird sein, dass wir wieder das Feuer entwickeln, das wir am Anfang der Saison hatten. Wir brauchen mehr Stabilität.

Beflügeln Ausnahmefußballer wie Karim Onisiwo Ihre Mannschaft?
VASTIC: Wichtig ist, dass jeder Spieler seine individuelle Klasse in den Dienst der Mannschaft stellt. Das ist der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Mannschaft. Messi, Neymar und Suarez zeigen das bei Barcelona auf höchstem Niveau. Und auch ich habe Haasi (Anm.: Mario Haas) oder Reini (Anm.: Hannes Reinmayr) angespielt, wenn sie besser gestanden sind.

Müssen Sie Ihre noch bundesligaunerfahrene Mannschaft mehr coachen als etwa ein Zoran Barisic Rapid?
VASTIC: Das ist schwierig zu sagen. Ich versuche natürlich, an der Linie einzugreifen, wann immer es geht. Viel wichtiger ist aber das gegenseitige Coachen während eines Spiels. Dazu braucht man gewisse Spielertypen. Sie müssen Situationen erkennen, bewerten und darauf reagieren. Das ist für eine Mannschaft ganz wichtig.

Was darf man heute gegen Sturm erwarten?
VASTIC: Unsere Liga ist so eng, da hängt sehr viel vom Spielverlauf ab. Wir haben aber schon bewiesen, dass wir flexibel sein können. Die Mentalität in meiner Mannschaft stimmt. Aber Sturm muss man immer respektieren. Die haben eine gute Mannschaft, die tollen Fußball spielen kann.

INTERVIEW: PETER KLIMKEIT